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DOI: 10.1055/s-0038-1667918
Hypnotherapeutische Prophylaxe und Behandlung von Traumatisierungen im Akutkrankenhaus
Publication History
Publication Date:
06 August 2018 (online)
Einleitung:
Der Aufenthalt in einem Akutkrankenhaus kann für Patienten traumatisierende Versorgungssituationen beinhalten. Lebensbedrohung verbunden mit Todesangst, Schmerzen, invasive Therapien, Operationen, dazu stete Unruhe und Hektik, ein hoher Geräuschpegel und Gerätealarme, eine fehlende Intimsphäre, das Gefühl der Hilflosigkeit und Abhängigkeit und die Trennung von Angehörigen werden als Extrembelastung erlebt. Hypnotherapeutische Interventionen können sowohl zur Verhütung von Belastungsreaktionen als auch zur Behandlung von Belastungsstörungen eingesetzt werden.
Material & Methoden:
Vorstellung der Hypnotherapeutischen Interventionen:
Zur Prophylaxe bieten sich spezifische Interventionen wie der Safe Place, die Hand-Anker-Technik zur Angstbewältigung vor Operationen, die Utilisation des medizinischen Equipments und das Reframing von Wundschmerz und Geräuschpegel an. Bei der Behandlung von Belastungsstörungen kommen spezielle ideomotorische Signale, die Würdigung traumakompensatorischer Bemühungen, Dissoziation bei Überlastung, Schutzinterventionen bei Negativsuggestionen und der Einsatz von Metaphern zum Tragen.
Ergebnisse:
Eine hypnotherapeutische Kompetenz des Psychotherapeuten, die Integration des Psychotherapeuten ins Behandlungteam, regelmäßige Liaisondienste und strukturelle Unterstützung der Klinikleitung sind notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung.
Diskussion:
Zur Prophylaxe von Traumafolgestörungen und der Verhütung von Retraumatisierungen oder Chronifizierungen bereits vorhandener Belastungsreaktionen bietet sich eine (Hypno-)psychotherapeutische Mitversorgung von vulnerablen Patienten in Akutkrankenhäusern an.
Schlussfolgerung:
Eine systematische wissenschaftliche Evaluation hypnotherapeutischer Interventionen zur Prophylaxe und Behandlung von Traumatisierungen im Akutkrankenhaus erscheint dringend erforderlich.