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DOI: 10.1055/s-0038-1668001
Umgang mit Heterogenität in der Weiterbildung in den Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsfachberufen
Publication History
Publication Date:
06 August 2018 (online)
Einleitung:
Vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens und den bevorstehenden qualitativen und quantitativen Herausforderungen im Gesundheitswesen, müssen neue Lehr-Lern-Methoden in die hochschulische Weiterbildung Einzug erhalten. Im BMBF-geförderten Verbundprojekt „Aufbau berufsbegleitender Studienangebote in den Pflege- und Gesundheitswissenschaften“ (PuG) (FKZ 16OH21034) werden neue wissenschafts- und forschungsnahe Weiterbildungsangebote entwickelt. Dabei stellt die Heterogenität der Weiterbildungsinteressierten eine besondere Herausforderung dar.
Material & Methoden:
Im Rahmen eines PuG-Teilprojektes werden an der Jade Hochschule Weiterbildungskurse im Bereich der Gesundheitsfachberufe und in Public Health entwickelt. Diese dienen als Einstiegskurs bzw. Brückenmodul für ein Studium und werden einzeln als Zertifikate angeboten. Mithilfe der Daten von 58 Teilnehmenden aus bislang fünf erprobten Kursen soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die Heterogenität bei nicht-traditionellen Studierenden in den Gesundheitswissenschaften und Gesundheitsfachberufen darstellt und welche adäquat didaktischen Methoden sich daraus für die Gestaltung der Kurse ableiten lassen. Ziel ist die Entwicklung einer Methodik, die die individuellen Vorkenntnisse und Berufserfahrung der Teilnehmenden erfasst und berücksichtigt.
Ergebnisse:
Erwartungsgemäß sind die Teilnehmenden eine sehr heterogene Gruppe, die sich hinsichtlich Zugehörigkeit zur Branche, Berufserfahrung, Alter, Geschlecht, sozialer Umstände und bislang erworbener Kompetenzen stark unterscheiden. Beispielsweise waren die Teilnehmenden aus den Gesundheitsfachberufen zum Zeitpunkt der Modulerprobungen zwischen 21 und 60 Jahre alt. Teilnehmende der Module im Bereich Public Health kamen zu etwa gleichen Teilen aus den Therapie- und Pflegeberufen, Medizin und Pharmakologie sowie Lehre und Coaching.
Diskussion:
Die Herausforderung liegt darin, die heterogene Zielgruppe in Bezug auf ihre Kompetenzen anzugleichen. Dies ist die Voraussetzung für einen gelingenden theoretischen Wissenszuwachs und den späteren Transfer des Gelernten in die berufliche Praxis.
Schlussfolgerung:
Im nächsten Schritt wird ein Kompetenztest entwickelt, der die individuellen Vorkenntnisse und etwaige Wissenslücken sowie Erwartungen an das Modul abfragt. Die Erhebung wird durch eine direkte Messung erfolgen, die die Teilnehmenden zu vier Hauptkategorien (Persönliche Kompetenz, Sozial-, Fach- und Methodenkompetenz) nach ihrer Selbsteinschätzung fragt.