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DOI: 10.1055/s-0038-1668336
Solitäre Fibröse Pleuratumoren – wie gutartig verhält sich diese Raumforderung?
Publication History
Publication Date:
05 September 2018 (online)
Einführung:
Solitäre Fibröse Pleuratumoren (SFP) sind gutartige Tumoren, die häufig als kleinere Zufallsbefunde entdeckt werden. Sie verursachen wenig Symptome, können unerkannt aber in seltenen Fällen erstaunliche Größen entwickeln und Rezidive entwickeln.
Methoden:
Zwischen 2009 und 2018 erfolgten Tumorresektionen bei 3 Patienten mit großen Raumforderungen in der Pleura, wobei unerwartet jeweils ein solitärer fibröser Tumor diagnostiziert wurde.
Ergebnisse:
Die 3 Patienten (2 weiblich, 1 männlich) hatten ein Durchschnittsalter von 65 (57 – 75). Es lag nur eine unspezifische Symptomatik mit Husten, verminderter Belastbarkeit und eingeschränkter Lungenfunktion vor. Ein Patient präsentierte sich mit Uhrglasnägeln unklarer Genese. In der erfolgten radiologischen Bildgebung fanden sich überraschend riesige Tumormassen in der Pleura, die andere Strukturen verdrängten. In einem Fall war ein SFP in der Vorgeschichte bereits aufgetreten, in einem weiteren Fall erfolgte zunächst eine diagnostische CT-gesteuerte Biopsie.
Über laterale Thorakotomien konnten alle Tumoren komplett entfernt werden. Mit reseziert werden mussten Lungengewebe über atypische Resektionen (n = 2), das Zwerchfell partiell (n = 2), die komplette parietale Pleura (n = 2) sowie das Perikard (n = 1). Die Tumoren waren bis zu 3,5 Kg schwer.
Der postoperative Verlauf war unkompliziert, die 30 Tage Mortalität lag bei 0%. Die mittlere Krankenhausverweildauer lag bei 25 (16 – 32) Tage. Im Follow-up von 2 – 4 Jahren fand sich bei einem Patienten ein erneutes Rezidiv nach 4 Jahren, welches erneut operiert wurde.
Schlussfolgerungen:
Obwohl solitäre pleurale Tumoren als gutartige Raumforderungen klassifiziert sind, können sie sehr groß werden und auch nach kompletter Resektion Rezidive entwickeln. Eine Tumornachsorge für diese Entität erscheint sinnvoll.