Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S84-S85
DOI: 10.1055/s-0038-1668344
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chirurgische Zytoreduktion und hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITHOC) bei Thymomen im Stadium IVa

M Ried
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
T Markowiak
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
T Potzger
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
R Neu
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
,
HS Hofmann
1   Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Bei Stadium IVa Thymomen mit pleuraler Metastasierung wird eine chirurgische Tumorresektion im Rahmen einer multimodalen Behandlung empfohlen. Durch eine zusätzliche hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITHOC) soll die lokale Tumorkontrolle verbessert werden.

Material und Methode:

Retrospektive Analyse von Patienten im Stadium IVa im Zeitraum von September 2008 bis April 2013, bei denen eine chirurgische Zytoreduktion kombiniert mit einer HITHOC durchgeführt wurde.

Ergebnis:

Bei 29 Patienten erfolgte nach einer Induktionstherapie (n = 15; 52%) die chirurgische Zytoreduktion mittels Pleurektomie/Dekortikation (P/D: n = 11), erweiterter P/D (n = 15) und extrapleuraler Pneumonektomie (EPP; n = 3). Hierdurch konnte bei 25 (86%) Patienten eine makroskopisch komplette (R0/R1) Resektion erzielt werden, während bei 4 (14%) Patienten makroskopische Tumorreste (R2-Status) verblieben. Die HITHOC erfolgte einzeitig für 60 Minuten bei 42 °C entweder mit Cisplatin (100 mg/m2 KOF n = 8; 150 mg/m2 KOF n = 6; 175 mg/m2 KOF n = 1) oder in Kombination mit Doxorubicin (65 mg/Cisplatin 175 mg/m2 KOF; n = 14). Trotz Steigerung der Cisplatinkonzentration und Kombination mit Doxorubicin, trat kein vermehrtes postoperatives Nierenversagen auf. Lediglich zwei (6,8%) Patienten hatten postoperativ eine temporäre Dialyse, wobei diese durch eine längere Intensivtherapie und Re-Operationen begründet sind. Eine operative Revision war bei 8 (28%) Patienten auf Grund einer prolongierten Parenchymfistel (n = 4), einem Hämatothorax (n = 2), einem Chylothorax (n = 1) und bei Ausriss des Zwerchfellpatches (n = 1) erforderlich. Die 90-Tage Letalität betrug 3,4% (n = 1 nach EPP). Eine aktuelle Nachuntersuchung zum Rezidiv-freien Intervall und dem Gesamtüberleben erfolgt im April 2018 durch das regionale Tumorzentrum.

Schlussfolgerung:

Die pleurale Tumorresektion kombiniert mit einer HITHOC kann bei Stadium IVa Thymomen sicher durchgeführt werden und ermöglicht den Patienten ein verlängertes Gesamtüberleben.