Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S89
DOI: 10.1055/s-0038-1668357
Freie Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Trachealchirurgie – etablierte und neue Techniken im Fokus

A Slama
1   Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Abt. für Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie, Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
M Zaatar
2   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
MA Hoda
2   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
D Valdivia
2   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
M Zahin
2   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
T Plönes
1   Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Abt. für Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie, Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
,
C Aigner
1   Westdeutsches Zentrum für Lungentransplantation, Abt. für Thoraxchirurgie und Thorakale Endoskopie, Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Trachealpathologien, insbesondere mit subglottischer bzw. laryngealer Beteiligung sind ein herausforderndes Krankheitsbild in der Thoraxchirurgie. Etablierte Standardtechniken der Resektion und Rekonstruktion wurden kürzlich um neue rekonstruktive Techniken erweitert. Ziel der Arbeit ist eine Darstellung der aktuellen Möglichkeiten und Ergebnisse.

Methodik:

Analyse einer prospektiv geführten Datenbank aller chirurgischen Trachealresektionen unserer Abteilung.

Ergebnisse:

Von 3/2016 bis 3/2018 wurden an unserer Abteilung an 30 Patienten Trachealeingriffe durchgeführt (n = 20 Stenosen nach Langzeitbeatmung; n = 4 idiopathische Stenosen; n = 2 Re-Stenose nach Eingriff; n = 2 benigne tracheoösophageale Fistel; n = 1 Pseudotumor, 1 ACC), 18 (60%) dieser Patienten hatten eine vorrangegangene Tracheostoma-Anlage. 11 (36,6%) hatten eine vorrangegangene bronchoskopische Intervention (Dilatation und/oder Stent). Das mediane Alter der Patienten betrug 61 Jahre (33 – 68). 19 (63,3%) der Eingriffe waren Tracheateilresektionen mit End-zu-End Anastomosierung. 9 (30%) waren krikotracheale Resektionen (n = 4 mit dorsaler Mukosaplastik) und in 2 Fällen (7%) wurde eine einzeitige laryngotracheale Erweiterungsplastik mit anteriorer und posteriorer Laryngofissur und Knorpelinterponat durchgeführt.

Die mediane KH Aufenthaltsdauer nach Eingriff betrug 7 Tage (5 – 71). Die resezierten Anteile wiesen eine mediane Länge von 30 mm aus (11 – 42 mm) auf. Postoperativ hatten alle Patienten eine subjektive Verbesserung der Symptome. Lungenfunktionell zeigte sich eine statistisch nicht signifikante Verbesserung der FEV1 von median 69% (1 – 116%) auf 76% (51 – 119%). Stimmqualität und Schluckfunktion waren in allen Fällen post-operativ erhalten.

Schlussfolgerung:

Nachdem die Trachealchirurgie eine etablierte und sichere Methode zur Behandlung von Stenosen, Fisteln oder Raumforderungen darstellt, bieten neue rekonstruktive Verfahren erweiterte Möglichkeiten im Bereich des larngotrachealen Überganges.