Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S101
DOI: 10.1055/s-0038-1668394
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie findet man die Nadel im Heuhaufen? Elektromagnetisch navigierte Farbmarkierung von „Ground Glass Opacities“ (GGOs)

B Haager
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
M Elze
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
S Wiesemann
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
,
B Passlick
1   Klinik für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Freiburg
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Kasuistik:

Eine 55-jährige Patientin stellte sich mit einem zufallsbefundlich festgestellten 5 mm großen Rundherd im rechten Oberlappen zur weiteren Abklärung vor. Aufgrund der ground glass opacity wurde die Indikation zur elektromagnetisch navigierten Tuschemarkierung des Herdes vor operativer Resektion gestellt. Die EMN Bronchoskopie mit Markierung des Rundherdes mit 1 ml Methylen-Blau erfolgte am Vortag der Operation. Thorakoskopisch konnte der markierte Bezirk im rechten Oberlappen einwandfrei identifiziert und atypisch reseziert werden. Im Schnellschnitt ergab sich ein Adenokarzinom so dass der Eingriff zur VATS Oberlappenresektion erweitert wurde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig und bei UICC Stadium IA erfolgt die weitere Tumornachsorge.

Diskussion:

Kleine milchglasartige Rundherde (Ground glass Opacities, GGO) sind thorakoskopisch häufig schwer zu lokalisieren, werden aber aufgrund der verbesserten Qualität der HRCT zunehmend diagnostiziert. Um eine sichere Resektion zu gewährleisten sollten diese Herde präoperativ markiert werden, da sie gerade unter VATS Bedingungen nicht palpiert werden können. Die CT gesteuerte Markierung mit einem Draht ist ein verbreitetes Verfahren, das jedoch mit einem hohen Pneumothorax- und blutungsrisiko verbunden ist. Mittels einer elektromagnetisch navigierten Bronchoskopie kann jedoch auch der Rundherd einwandfrei präoperativ lokalisiert und mit Tusche farbmarkiert werden. So kann thorakoskopisch das betreffende Areal mühelos optisch verifiziert und reseziert werden.

Fazit:

Häufig ist das Auffinden von GGOs thorakoskopisch schwierig, da diese schlecht oder nicht palpabel sind. Zur sicheren Identifikation der Herde hat sich die Tuschemarkierung im Rahmen einer elektromagnetisch navigierten Bronchoskopie als risikoarmes Verfahren etabliert. Intraoperativ gelingt so mühelos eine sichere Festlegung des zu resezierenden Areals.