Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S106
DOI: 10.1055/s-0038-1668410
Poster
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spontaner Hämatothorax: Vorstellung eines seltenen Pathomechanimus

A Popov
1   Universitätsklinikum Magdeburg
,
F Fischbach
2   Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Magdeburg
,
E Balsmeyer
1   Universitätsklinikum Magdeburg
,
H Busk
1   Universitätsklinikum Magdeburg
,
T Walles
3   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Abteilung Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Magdeburg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Fallbericht:

Ein 64-jähriger Patient wird mit atemabhängigen rechtsthorakalen Schmerzen am Weihnachtsabend in der Notaufnahme aufgenommen. Fieber, Erbrechen, Durchfall, pektanginöse Beschwerden und Dyspnoe werden verneint. Als Vorerkrankung besteht ein arterieller Hypertonus. Der Patient berichtet, am Nachmittag Fitnesstraining mit Hanteln gemacht zu haben.

Befunde:

Klinisch imponiert ein abgeschwächtes Atemgeräusch rechts. In der Rö-Tx Bildgebung zeigt sich ein verbreitertes Mediastinum sowie ein Infiltrat im rechten Lungenoberlappen. Die daraufhin vveranlasste CT-Thoraxuntersuchung zeigt ein großes Hämatom im hinteren Mediastinum mit Ummauerung des Ösophagus. Am rechten Hauptbronchus zeigt sich eine kräftige Kontrasmittelfahne als Hinweis auf eine Blutung aus einer Bronchialarterie.

Therapie:

Die blutende Interkostalerterie wird durch die Kollegen der interventionellen Radiologie mittels Coil-Embolisation verschlossen. Unter intensivmedizinischer Beobachtung bleibt der Patient stabil. Vor dem Hintergrund der ungewöhnlichen Befundlage wird eine explorative Thorakotomie durchgeführt. Hier kann eine aktive Blutung ausgeschlossen werden. Das Mediastinalhämatom wird ausgeräumt. Es finden sich keine potentiellen alternativen Blutungsquellen.

Schlussfolgerung:

Dieses ist nach unserer Kenntnis der 2. Fallbericht über ein spontane Ruptur einer Interkostalarterie. Die Kenntnis dieser Pathologie kann – anders als im vorliegenden Fall – unnötige explorative Thorakotomien vermeiden.