Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S109
DOI: 10.1055/s-0038-1668419
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Thoraxchirurgisches Management bei Patienten mit Pleuraempyem bei invasiver pulmonaler Aspergillose

A Akil
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
S Freermann
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
J Reichelt
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
I Karfis
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
M Semik
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
,
S Fischer
1   Klinik für Thoraxchirurgie und Lungenunterstützung, Klinikum Ibbenbüren
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die invasive pulmonale Aspergillose mit begleitendem Aspergillus fumigatus Empyem stellt aufgrund der geringen Wirksamkeit der konservativen Therapie und der hohen Morbidität eine schwierige therapeutische Herausforderung dar. In der Literatur existieren nur wenige Berichte bezüglich der Inzidenz und Therapie des A. fumigatus Empyems nach erfolgter Lungenresektion. Hier wird unsere Erfahrung mit der Behandlung des A. fumigatus Empyems dargestellt.

Methoden:

Von 2016 bis 2018 wurden n = 5 Pat. (Durchschnittsalter 52J.) mit invasiver pulmonaler Aspergillose und begleitendem abszedierendem Pleuraempyem nach erfolgter Lungenresektion operativ versorgt. Es erfolgte die Resektion des destruierten Lungenabschnitts, Dekortikation, Spülung und Debridement der Thoraxhöhle. Systemische antimykotische Therapie mit Voriconazol wurde leitliniengerecht verabreicht. Aspergillen-PCR in BAL, im intraop. Abstriche und Drainagenabstriche wurde durchgeführt.

Ergebnisse:

Die zugrundeliegenden Erkrankungen waren Lungentumor (n = 3), rezidivierender Pleuraempyem (n = 1) und destroyed lung syndrom (n = 1). Zusätzlich zur Empyem-Evakuation wurde eine Mittellappen- (n = 1), Oberlappenresektion (n = 2) und Abszess-Entdachung (n = 2) durchgeführt. Bei n = 4 Pat. musste bei wiederholter Keimnachweis und persistierender Infekt ein Thorakostoma temporär zur Infektsanierung angelegt werden. Dieses konnten nach 6 Monate (4 – 10) mittels M. latissimus dorsi (n = 2), Omentum (n = 1) und Thorakoplastik (n = 1) sekundär verschlossen werden. Bei n = 1 Pat. ohne Thorakostoma wurde nach wiederholt negativen Abstrichen eine gefäß-gestielte Lat. dorsi Schwenklappenplastik zur kompletten Auffüllung des Pleura-Spaces durchgeführt. Der mittlere Krankenhausaufenthalt nach Thorakostomaverschluss lag bei 7 Tage (5 – 9). Bei allen Pat. konnte eine klinische und mikrobiologische Ausheilung der Aspergilleninfektion erzielt werden.

Schlussfolgerung:

Das A. fumigatus Empyem ist eine schwerwiegende und lebensbedrohliche Komplikation und bedarf einer intensiven Therapie. Ein kombiniertes Vorgehen mit systemischer Antimykose und chirurgischem Debridement erscheint am sinnvollsten. Das Thorakostoma zur effektiven Infektsanierung bei persistierendem Infekt sollte in Betracht gezogen werden.