Zentralbl Chir 2018; 143(S 01): S112
DOI: 10.1055/s-0038-1668429
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verbesserte Lebensqualität nach Lobektomie bei NSCLC durch Rauchfreiheit

F Dörr
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
A Gassa
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
J Seo
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
M Heldwein
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
T Wahlers
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
,
K Hekmat
1   Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Universitätsklinik Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
05 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Diese Studie untersucht, ob eine postoperative Rauchabstinenz die Lungenkapazität und Lebensqualität positiv beeinflusst. Dazu nahmen unsere Patienten freiwillig an einem „Rauchfreiprogramm“ teil.

Material und Methode:

Im Zeitraum von Januar 2013 bis Dezember 2016 wurde bei 464 Patienten eine Lobektomie zur Therapie eines NSCLC durchgeführt. 70,3% der Patienten waren zum Zeitpunkt der Operation aktive Raucher. Wir führten eine pair-match Analyse durch und bildeten zwei Gruppen unseres Patientenkollektivs. Gruppe A (n = 42): Rauchfreiprogramm. Gruppe B (n = 21): fortgesetzter Nikotinkonsum. Ein Jahr nach der Operation wurden die delta-FEV1- (in L) und delta-DLCO- (in mmol/(min*kPa) Werte im Vergleich zu den präoperativen Parametern ermittelt. Zusätzlich wurde die Lebensqualität (SF-36) und die Schmerzfreiheit analysiert.

Ergebnis:

Das mittlere Alter der Patienten lag bei 63,6 ± 11,0 Jahren; 64% der Patienten waren Männer. Die Verteilung der Tumorstadien (UICC) war in den beiden Gruppen identisch. Beide Gruppen berichteten von identischem präoperativem Rauchverhalten (mittlere „Packyears“: Gruppe A = 49 ± 31; Gruppe B = 47 ± 26; p = 0,61) und postoperativem Schmerzempfinden (mittlerer Schmerz (1 – 10): Gruppe A = 1,4 ± 0,8; Gruppe B = 1,3 ± 0,6; p = 0,74).

Ein Jahr nach der Operation erzielten beide Gruppen eine im Vergleich zum präoperativen Kontrollwert geringere FEV1. Die Verringerung der FEV1 war jedoch in der rauchfreien Gruppe signifikant geringer als bei der Kontrollgruppe (Gruppe A: 90 ± 23%; Gruppe B: 75 ± 12%; p = 0,03). Während sich die DLCO der rauchfreien Patienten signifikant zu den präoperativen Werten verbesserte, mussten wir eine signifikante Verschlechterung bei Patienten feststellen, die postoperativ das Rauchen fortsetzten (Gruppe A: 117 ± 11%; Gruppe B: 80 ± 14%; p < 0,001).

Die Lebensqualität war in Gruppe A bezüglich der SF-36 Parameter „Vitalität“, „körperliche Funktionsfähigkeit“ und „allgemeine Gesundheitswahrnehmung“ signifikant besser als die der Patienten in Gruppe B (jeweils p < 0,001).

Schlussfolgerung:

Die Lebensqualität ist nach Lungenresektion beim NSCLC insbesondere vom Raucherstatus abhängig. Eine postoperative Rauchentwöhnung führt zur signifikanten Besserung der Lungenfunktion und Lebensqualität.