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DOI: 10.1055/s-0038-1668629
Retrospektive multizentrische Analyse der Erfolgs- und Komplikationsraten selbstexpandierender Metallstents in der endoskopischen Versorgung peripankreatischer Flüssigkeitsverhalte
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Selbstexpandierende Metallstents (lumen-apposing self-expanding metal stents (LAMS)) werden in zunehmenden Maße für die endoskopische Versorgung von peripankreatischen Flüssigkeitsverhalten (PFCs) genutzt. Aktuelle Daten kleinerer Fallserien zeigten jedoch signifikante Raten schwerer Blutungen nach LAMS-Intervention, wobei Blutungsereignisse teils deutlich verzögert nach endoskopischer Intervention auftraten. Entsprechend stellten diese Daten stellten die Sicherheit von LAMS in der endoskopischen Versorgung von PFCs in Frage.
Ziele:
Zielstellung der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung der endoskopischen und klinischen Erfolgsrate sowie des Komplikationsprofils von LAMS in einer großen, retrospektiven, multizentrischen Analyse.
Methodik:
Retrospektive Analyse aller LAMS-Interventionen zur Versorgung von PFCs an 3 tertiären Zentren (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Kiel, Universitätsklinikum Dresden, SRH Waldklinikum Gera) zwischen 2014 und 2017.
Ergebnis:
Die Analyse umfasste 260 LAMS-Interventionen bei 219 Patienten, von denen 126 Patienten Pseudozysten (PPCs) und 93 Patienten peripankreatische Nekrosen (walled-off necrosis (WON)) aufwiesen. Die technische Erfolgsrate betrug 96% und die klinische Erfolgsrate 93%. Die Erfolgsraten bei PPCs und WONs unterschieden sich nicht. Die Stentliegedauer betrug im Median 71 Tage (Interquartilabstand 32 – 97 Tage). 13% der Patienten (30/219) erhielten mehr als einen LAMS. Endoskopische Nekrosektomien wurden bei 57% der Patienten mit WON (53/93) durchgeführt. Häufige Komplikationen umfassten Stentverschlüsse (10%) und Stent-Migrationen oder -Dislokationen (6%). Blutungen traten bei 3% der Patienten auf (6/219) und es zeigte sich kein gehäuftes Auftreten später Blutungen nach LAMS-Anlage. Vier Patienten (2%) zeigten eine schwere Blutung, definiert als Notwendigkeit einer Erythrozytentransfusion, einer radiologischen Intervention oder einer Überwachung auf Intensivstation. Tödliche Blutungen traten nicht auf.
Schlussfolgerung:
Die Daten dieser bislang größten retrospektiven Analyse von LAMS-Interventionen bei PFCs belegen die Sicherheit von LAMS in der endoskopischen Versorgung peripankreatischer Flüssigkeitsverhalte.