Z Gastroenterol 2018; 56(08): e193
DOI: 10.1055/s-0038-1668637
Freie Vorträge
Abdominelle Sonografie bei entzündlichen und neoplastischen Erkrankungen – Donnerstag, 13. September 2018, 15:30 – 17:00, Ismar Boas Saal
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interobserver- und Verfahrens-Übereinstimmung für standardisierte Diagnose-Algorithmen für das Heptozelluläre Karzinom bei Hochrisikopatienten – CEUS-LI-RADS versus MRT-LI-RADS

B Schellhaas
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
M Hammon
2   University Hospital Erlangen, Department of Radiology, Erlangen, Deutschland
,
D Strobel
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
L Pfeifer
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
C Kielisch
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
RS Goertz
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
A Cavallaro
2   University Hospital Erlangen, Department of Radiology, Erlangen, Deutschland
,
R Janka
2   University Hospital Erlangen, Department of Radiology, Erlangen, Deutschland
,
MF Neurath
1   University Hospital Erlangen, Department of Internal Medicine 1, Erlangen, Deutschland
,
M Uder
2   University Hospital Erlangen, Department of Radiology, Erlangen, Deutschland
,
H Seuss
2   University Hospital Erlangen, Department of Radiology, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Standardisierte Befundungsalgorithmen wie LI-RADS (Liver Imaging Reporting and Data System) für CT und MRT sollen die diagnostische Treffsicherheit und Standardisierung in der Befundung HCC-suspekter Leberrundherde verbessern. Neu sind analoge Algorithmen für die Kontrastmittelsonografie (CEUS). Diese CEUS-basierten Diagnosealgorithmen sind bislang noch nicht klinisch validiert.

Ziele:

Ziel der vorliegenden Pilotstudie war die Untersuchung der Interobserver-Variabilität des neu entwickelten CEUS-basierten Diagnosealgorithmus CEUS-LI-RADS im direkten Vergleich mit dem bereits etablierten MRT-LI-RADS.

Methodik:

CEUS- und MRT-Befunde fokaler Leberläsionen bei 50 HCC-Risikopatienten (mittleres Alter: 66,2 ± 11,8; 78% männlich) wurden retrospektiv durch jeweils zwei unabhängige, verblindete Observer mittels CEUS-LI-RADS und MRT-LI-RADS befundet. Die Interobserver-Übereinstimmung wurde nach Cohen's Kappa errechnet.

Ergebnis:

Histologische Befunde waren für 36/50 Läsionen verfügbar (72%). Es fanden sich 43 HCCs, 2 intrahepatische cholangiozelluläre Karzinome (ICCs), und 5 benigne Läsionen. Arterielles Hyperenhancement fand sich bei 37/50/38/50 Läsionen = 74%/78% (Observer 1/Observer 2) für CEUS und 46/50/44/50 Läsionen = 92%/88% (Observer 1/Observer 2) im MRT. Ein Auswaschen fand sich für CEUS seltener als im MRT (34/50/20/50 Läsionen = 68%/40% versus 31/50/31/50 Läsionen = 62%/62%). Das Interobserver-Agreement war mäßig für arterielles Hyperenhancement (κ= 0,511/0,565 [CEUS/MRI]) und „Auswaschen“ (κ= 0,490/0,582 [CEUS/MRI]), ausreichend für die CEUS-LI-RADS-Kategorie (κ= 0,309), und beachtlich für die MRT-LI-RADS-Kategorie (κ= 0,609). Das Agreement zwischen beiden Verfahren war ausreichend für arterielles Hyperenhancement (κ= 0,329) und gering bis ausreichend für „Auswaschen“ (κ= 0,202) und die LI-RADS-Kategorie (κ= 0,218).

Schlussfolgerung:

Die Interobserver-Übereinstimmung ist für MRT-LI-RADS besser als für CEUS-LI-RADS. Hauptursache hierfür ist die geringere Übereinstimmung für „Auswaschen“ in CEUS, da HCCs mit alleinigem Hyperenhancement mit CEUS-LI-RADS als LR-4 klassifiziert werden.