Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0038-1668669
Endoskopie und Fluoreszenz-mediierte Tomografie (FMT) zur Darstellung und Quantifizierung der Neutrophileninfiltration im experimentellen Kolitismodel
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung/Ziel:
Rekrutierung, Infiltration und Aktivierung von neutrophilen Granulozyten sind Schlüsselprozesse in der Pathogenese (chronisch) entzündlicher Darmerkrankungen. Ziel dieser Studie ist die quantitative Darstellung dieser Prozesse in einem experimentellen Kolitis-Modell.
Methodik:
C57BL/6 Mäuse erhielten zur Kolitisinduktion 3% Dextran-Sodium-Sulfat (DSS) für 5 Tage. Der Verlauf der Entzündung wurde über 10 Tage anhand des relativen Gewichtsverlustes sowie des Hämoccult Tests verfolgt. Vor und während (Tag 5) der Kolitisinduktion sowie zum Versuchsende wurde die intestinale Neutrophileninfiltration mittels Fluoreszenz-mediierter Tomografie (FMT) nach Injektion eines neurtophilenspezifischen fluoreszenzmarkierten (Cyanine7) rat-anti-mouse Gr1 Antikörpers evaluiert. Kontrolltiere erhielten eine Isotypen-Kontrolle. Zugleich erfolgte eine Weißlicht und Fluoreszenz-Endoskopie. Post mortem wurde die intestinalen Neutrophileninfiltration immunhistologisch (anti-mouse Gr1 FITC) korreliert.
Ergebnisse:
DSS Gabe führte zu einem relevanten Gewichtsverlust (4,7 g ± 1,22) und einer Hämatochezie. In der FMT zeigte sich eine signifikant erhöhte intestinale Tracer-Aufnahme gegenüber dem Ausgangsbefund vor Versuchsbeginn (p < 0,001). Dabei kam es bereits früh (Tag 5) vor Einsetzen des Gewichtsverlustes und endoskopisch detektierbarer mukosaler Entzündung zu einer signifikanten Signalsteigerung in der FMT (110 vs. 700 vs. 1166 pmol Tracer; p < 0,001). Zum Versuchsende zeigte sich endoskopisch eine deutliche mukosale Entzündung mit korrelierender Signalsteigerung sowohl in der FMT wie auch der Fluoreszenzendoskopie. Entsprechend ließ sich immunhistochemisch eine vermehrte Infiltration von Gr1 positiven Neutrophilen nachweisen.
Schlussfolgerung:
Die Gr1-gerichtete FMT kann die Neurophileninfiltration früh im Verlauf einer Kolitis noch vor dem Auftreten von klinischen Symptomen oder endoskopischen Mukosa-Veränderungen visualisieren und quantifizieren. In vivo-FMT und -Fluoreszenzendoskopie ermöglicht daher eine sensitive Darstellung der inflammatorischen Aktivität und Kinetik bei einer experimentellen Kolitis.