Z Gastroenterol 2018; 56(08): e260
DOI: 10.1055/s-0038-1668810
Kurzvorträge
Leber und Galle
Leberchirurgie: Techniken und Outcome – Donnerstag, 13. September 2018, 11:25 – 12:13, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Intraoperative Cholangiografie mit überklappbarem Taut®- Katheter – erste Anwendungserfahrungen

R Steinert
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
S Malke
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
B Herzinger
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
D Sandor
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
M Worm
1   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Salzkotten, Deutschland
,
D Weiling
2   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Medizinische Klinik, Salzkotten, Deutschland
,
J Greeve
3   St.-Vincenz-Krankenhaus Paderborn, Medizinische Klinik 1, Paderborn, Deutschland
,
G Sandmann
2   St.-Josefs-Krankenhaus Salzkotten, Medizinische Klinik, Salzkotten, Deutschland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die intraoperative Cholangiografie gehört aktuell nicht zum allgemeinen Standard in der Durchführung einer laparoskopischen Cholezystektomie. Durch das therapeutische Splitting kann präoperativ mittels Endosonografie +/- ERCP ggf. auch MRCP die Klärung der Verhältnisse am Dc. hepatocholedochus gelingen. In Einzelfällen ist dies nicht sicher möglich z.B. wegen technischer Probleme bei der ERCP, Undurchführbarkeit der MRCP etc.. Gelegentlich erfordert auch die intraoperative Situation eine definitive Klärung am Hauptgallengang. Eine sicher durchführbare Cholangiografie im Rahmen der Cholezystektomie bleibt daher weiterhin eine notwendige und sicher durchführbare Option. Es gibt multiple technische Varianten (z.B. Einführen eines ZVK, Ureter- oder Nabelkatheters; System Aerostat®- von Applied Medical...). Probleme ergeben sich bei der Katheter-Positionierung oder das Erzielen primärer Dichtheit. Haltezangen am Dc. cysticus können zudem die Bilddarstellung behindern.

Ziele:

Wir berichten anhand eines bilddokumentierten Fallbeispiels über die technische Durchführung mit Überklippung des Katheters und über die Erfahrungen in den ersten 7 Anwendungen an unserer Klinik mit dieser Variante.

Methodik:

Der Taut®-Cholangiografie-Katheter (Teleflex Medical) kann mit Hem-o-lok®-Clips am Dc. cysticus überklippt werden, wonach laut Hersteller bei komplettem Cysticus-Verschluss die Kontrastmittelapplikation über den Katheter und seine Extraktion trotzdem problemlos gelingt.

Ergebnis:

Das Procedere war mit diesem Katheter bei bislang 7 Patienten anwendbar und die intraoperative Cholangiografie erfolgreich. Ein Überklippen des Katheters am Dc. cysticus ist bei erhaltener Funktionalität und Durchlässigkeit in allen Fällen gegeben gewesen. Die Starrheit des Kathetermaterials ist im Handling gewöhnungsbedürftig. Eine richtungsgenaue Platzierung des Kathetereintrittswinkels an der Bauchwand erleichtert den Umgang. Die Katheterextraktion am Dc. cysticus über den liegenden Clip war nicht möglich, die Bereitstellung einer Clip-Extraktionszange ist wichtig. Es ergab sich keine katheterspezifische Morbidität.

Schlussfolgerung:

Ein Überklippen des Taut®-Cholangiografie-Katheters am Dc. cysticus ist bei erhaltener Funktionalität und Dichtigkeit ohne Morbidität möglich.