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DOI: 10.1055/s-0038-1668833
Persistierender Aszites nach TIPS-Implantation ist prädiktiv für ein geringeres transplantationsfreies Überleben bei Patienten mit Leberzirrhose
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Therapierefraktärer Aszites ist inzwischen die häufigste Indikation für die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) bei Patienten mit Leberzirrhose. Die Kontrolle des Aszites als primäres Therapieziel gelingt allerdings nur bei etwa 30% der Patienten.
Ziele:
Analyse klinischer Routineparameter auf ihren prädiktiven Wert für die Persistenz von Aszites sowie von Prädiktoren für die Prognose der Patienten.
Methoden:
Retrospektive Auswertung der Krankheitsverläufe von 106 Patienten, die einen TIPS bei therapierefraktärem Aszites erhielten. Persistenz von klinisch relevantem Aszites wurde als anhaltende Parazentesenotwendigkeit über drei Monate nach TIPS definiert. Mögliche Prädiktoren wurden mittels univariater logistischer Regression untersucht mit anschließender multivariater Analyse aller Parameter mit einem p-Wert < 0,1. Prädiktive Faktoren für das transplantationsfreie Überleben wurden mittels multivariater Cox-Regression analysiert.
Ergebnisse:
2 Patienten erlitten Akutkomplikationen und 4 Patienten waren lost to follow-up, so dass insgesamt 100 Patienten in der abschließenden Analyse berücksichtigt wurden. Aszites persistierte in 27% der Patienten nach TIPS und 39% der Patienten verstarben (30%) oder erhielten eine Lebertransplantation (9%). Das mittlere transplantfreie Überleben betrug 552 ± 393 Tage. Unabhängige Prädiktoren für eine Aszitespersistenz waren in der univariaten Analyse die Parazentesefrequenz vor TIPS, die Größe beider Vorhöfe, das präinterventionelle Kreatinin und der hepatic venous pressure gradient (HVPG) nach TIPS. In der anschließenden multivariaten Analyse erreichten nur die Parazentesefrequenz und der postinterventionelle HVPG das Signifikanzniveau (p-Wert< 0,05). Das Persistieren von Aszites nach TIPS an sich konnte als bester Prädiktor für den kombinierten Endpunkt Tod oder Lebertransplantation identifiziert werden.
Schlussfolgerung:
Persistierender Aszites nach TIPS ist abhängig vom postinterventionellen HVPG und prädiktiv für ein geringeres transplantationsfreies Überleben bei Patienten mit Leberzirrhose. Aus diesem Grund sollte bei Patienten ohne adäquate Drucksenkung und Aszitespersistenz eine Erweiterung des TIPS erwogen werden.