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DOI: 10.1055/s-0038-1668846
HepNet-Register zur sekundären Prävention der hepatischen Enzephalopathie (HE-Register)
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Die hepatische Enzephalopathie (HE) ist eine häufige Komplikation der Leberzirrhose und hat wesentlichen Einfluss auf die Lebensqualität. Zudem steigt mit jeder manifesten HE-Episode das Risiko, kurzfristig eine weitere Episode zu erleiden oder zu versterben. Entsprechende Daten sind jedoch überwiegend älteren Datums und nicht unter den aktuellen Behandlungsmöglichkeiten erhoben.
Ziele:
Ziel dieser Studie war, ein bundesweites Register für Patienten mit HE aufzubauen, um den natürlichen Verlauf unter den derzeit bestehenden Behandlungsoptionen zu dokumentieren und relevante Einflussfaktoren zu identifizieren.
Methodik:
An 17 Zentren in Deutschland wurden prospektiv über 2 Jahre Patienten eingeschlossen, die in den letzten 3 Monaten zuvor eine dokumentierte klinisch-manifeste HE hatten. Es wurden demographische, klinische, psychometrische und therapeutische Daten erfasst. Innerhalb einer einjährigen Beobachtungsdauer erfolgten vierteljährliche Verlaufsuntersuchungen. Primärer Endpunkt war der Zeitraum bis zur erneuten stationären Aufnahme wegen akuter Episode einer klinisch manifesten HE. Sekundäre Endpunkte waren u.a. Veränderungen des klinischen HE-Grades, des PSE-Syndrom-Test-Ergebnisses (PHES), der Critical Flicker Frequency (CFF) und der Lebensqualität (SF-36) im Krankheitsverlauf.
Ergebnis:
Von 115 Patienten konnten 70 protokollgerecht verlaufsbeobachtet werden, 13 verstarben vorzeitig. Das Verlaufskollektiv war durchschnittlich 58 Jahre alt. Die Mehrzahl hatte eine alkoholtoxische (n = 37) oder posthepatitische Zirrhose (n = 16). Die Patienten wiesen im SF-36 im Vergleich zur deutschen Normstichprobe eine um ca. eine Standardabweichung reduzierte körperliche und psychische Summenskala auf (37,07 bzw. 38,93 vs. 47,75 bzw. 50,96). Den primären Endpunkt erreichten 34/70 Patienten im Median 114 Tage nach Rekrutierung. Das Risiko einer erneuten HE-bedingten Hospitalisierung war bei Rekrutierung innerhalb von 7 Tagen nach Entlassung (p = 0,047; OR: 3,1; CI: 1,0 – 9,5) und bei pathologischem PHES bei Rekrutierung (p = 0,045; OR: 3,3; CI: 1,0 – 10,6) signifikant erhöht.
Schlussfolgerung:
Trotz optimierter Therapie zeigte sich in den aktuellen Daten ein vergleichbar hohes Rezidivrisiko einer HE und eine vergleichbare Mortalitätsrate wie in zurückliegenden Studien.