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DOI: 10.1055/s-0038-1668855
Die Bedeutung des akut-auf-chronischen-Leberversagens bei Patienten mit Leberzirrhose nach operativen Eingriffen
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Chirurgische Eingriffe bei Patienten mit Leberzirrhose sind mit postoperativ erhöhter Mortalität und Morbidität verbunden. Das akut-auf-chronische-Leberversagen (ACLF) ist kürzlich als Syndrom mit hoher Mortalität beschrieben worden.
Ziele:
Die Entwicklung von ACLF nach operativen Eingriffen bei Patienten mit Leberzirrhose ist bislang noch nicht geklärt und wurde in dieser Arbeit untersucht.
Methodik:
Diese retrospektive Studie untersuchte Patienten mit Leberzirrhose und chirurgischen Eingriffen (viszerale Operation, mit oder ohne Beteiligung der Leber, versus nicht viszerale). Primäre Endpunkte waren 1-Jahres-Überleben und Auftreten von postoperativem ACLF.
Ergebnis:
Es wurden 330 Patienten mit Leberzirrhose ohne ACLF eingeschlossen. Insgesamt haben 81 Patienten (24,5%) aller Patienten ein ACLF innerhalb von 28 Tagen in der postoperativen Phase entwickelt. Präoperative akute Dekompensationen der Leberzirrhose und die Kreatinin-Spiegel sind ein unabhängiger Prädiktor des Auftretens von postoperativem ACLF. Patienten mit postoperativem ACLF zeigen ein signifikant geringeres 1-Jahres-Überleben verglichen mit Patienten ohne ACLF. ACLF tritt signifikant weniger häufig bei Patienten mit nicht-viszeralen Operationen auf. Präoperative hepatische Enzephalopathie (HE), höhere Alkalische Phosphatase (AP) Spiegel, MELD-Score und Leber-Operationen sind unabhängig mit schlechterem Überleben nach Operationen assoziiert.
Schlussfolgerung:
Diese Studie beschreibt erstmals den Zusammenhang von ACLF und Überleben nach chirurgischen Eingriffen von Patienten mit Leberzirrhose, welches häufig vorkommt und die Mortalität erhöht. Präoperative HE, AP, MELD und Leber-Operationen verschlechtern das postoperative Outcome der Patienten.