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DOI: 10.1055/s-0038-1668953
Der Kühleffekt von Lebergefäßen hat einen Einfluss auf die Mikrowellenablation
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Die Therapie der Wahl in der Behandlung von kolorektalen Lebermetastasen stellt die chirurgische Resektion dar. Mit lokal ablativen Verfahren können inzwischen vergleichbare Langzeitergebnisse erzielt werden. Unter diesen Verfahren gewinnt die Mikrowellenablation zunehmend an Bedeutung. Es konnte gezeigt werden, dass bei der Mikrowellenablation im Vergleich zur etablierten Radiofrequenzablation größere Ablationsvolumina erzielt werden können. Zusätzlich scheint der vaskuläre Kühleffekt von Lebergefäßen bei der Mikrowellenablation nicht vorhanden bzw. weniger stark ausgeprägt zu sein. Die Auswirkung von Lebergefäßen auf die Mikrowellenablation wurde bisher noch nicht abschließend untersucht.
Ziele:
Ziel dieser Studie war es den Kühleffekt von Lebergefäßen bei der Mikrowellenablation in vivo an Schweinelebern unter Berücksichtigung des Gefäß-Applikatorabstandes und der Gefäßart zu untersuchen.
Methodik:
Es wurden fünf Mikrowellenablation in vivo an Hausschweinen durchgeführt. Die Ablationen wurden anschließend in Scheiben mit einer Schnittdicke von 2 mm unterteilt. Innerhalb eines Radius von 20 mm um die Mikrowellenantenne wurden alle Lebergefäße mit einem Durchmesser > 1 mm untersucht. Pro Schnittebene wurde die Ablationsfläche, der maximale Läsionsradius (Rmax), sowie die Gefäßart, der Gefäßdurchmesser und der Gefäß-Antennen-Abstand bestimmt. Aus dem Ablationsfläche wurde das Ablationsvolumen (V) berechnet und mit dem sogenannten Idealvolumen (I) der Ablation verglichen (I =π*Rmax2*Ablationshöhe).
Ergebnis:
Innerhalb der Mikrowellenablationen konnten 707 Gefäßanschnitte identifiziert werden. Davon waren 489 Lebervenen und 218 Portalfelder. Es konnte gezeigt werden, dass die Kühleffekte von Portalfeldern im Vergleich zu Lebervenen unter Berücksichtigung des Gefäß-Antennen-Abstandes stärker ausgeprägt sind. Die Volumendifferenz zwischen der reellen Ablation (V) und der Idealläsion (I) betrug 49,0% (3,96 ml vs. 7,76 ml).
Schlussfolgerung:
Auch bei der Mikrowellenablation treten signifikante Kühleffekte ausgehend von Lebergefäßen auf. Portalfelder haben einen stärkeren Kühleffet als Lebervenen. Bei Ablationen in der Nähe von großen Lebergefäßen muss über ein chirurgisches Pringle-Manöver nachgedacht werden.