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DOI: 10.1055/s-0038-1669054
Korrelation des dynamischen Leberfunktionstests LiMAx mit dem Hepatopathierisiko bei Kurzdarmpatienten mit totaler parenteraler Ernährung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Hintergrund:
Die kurzdarmspezifische Hepatopathie (intestinal failure associated liver disease, IFALD) bei Patienten mit chronischem Darmversagen und der konsekutiven Notwendigkeit einer totalen parenteralen Ernährung ist mit signifikanter Morbidität und Mortalität behaftet. Klinische Arbeiten konnte bereits zeigen, dass frühzeitige Diagnosestellung und Therapie den Progress von IFALD verhindern kann. Ziel der Studie ist die Validierung nichtinvasiver Leberfunktionstests in diesem Patientenkollektiv.
Methodik:
In einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden von 2014 – 2017 insgesamt 90 Patienten mit Kurzdarmsyndrom und totaler parenteraler Ernährung eingeschlossen. Bei Studieneinschluss erhielten alle Patienten ein dynamisches Leberfunktionsassessment (LiMAx, ICG Test), Elastografie (FibroScan), klinisches Labor und Ernährungsassessment. Prädiktoren der Leberfunktion wurden mittels uni- und multivariabler Analyse bestimmt.
Ergebnisse:
LiMAx, ICG Test und FibroScan zeigen eine signifikante Korrelation mit laborchemischen Leberwerten. Die multivariable Analyse identifizierte reseziertes Ileum (p = 0,010), Kurzdarmtypen nach Messing (p = 0,025), Serum Citrullin (p = 0,040), parenterale Olivenölgabe (p = 0,043) und orale Ernährung (p = 0,040) als unabhängige Prädiktoren der Leberfunktion im LiMAx Test, wohingegen mittels ICG Test und FibroScan keine signifikante Korrelation mit laborchemischen, gastrointestinalen und ernährungassoziierten Parametern nachgewiesen werden konnte.
Schlussfolgerung:
Der LiMAx Test zeigte eine signifikante Korrelation mit etablierten Risikofaktoren für IFALD in der multivariablen Analyse, wohingegen der Nachweis mittels ICG Test und FibroScan nicht gelungen ist. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass mittels LiMAx Test eine frühzeitige Identifikation von Risikopatienten für IFALD möglich ist und zeigt daher das Potential für einen routinemäßigen Einsatz im Rahmen des individuellen Patientenmanagements.