Z Gastroenterol 2018; 56(08): e353
DOI: 10.1055/s-0038-1669061
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskopische Befunde und Interventionen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt – Freitag, 14. September 2018, 13:35 – 15:03, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die BougieCap: Eine neue Methode zur endoskopischen Behandlung von Ösophagusstenosen

B Walter
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
S Schmidbaur
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
I Rahman
2   University Hospital Southhampton, Gastroenterology, Southhampton, Vereinigtes Königreich
,
A Hann
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
,
P Duarte
2   University Hospital Southhampton, Gastroenterology, Southhampton, Vereinigtes Königreich
,
A Meining
1   Klinik für Innere Medizin I, Gastroenterologie, Ulm, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Gutartige Stenosen im Bereich des Ösophagus werden in der Regel endoskopisch mit Savary-Bougies behandelt. Wesentliche Limitationen sind das Fehlen einer optischen Kontrolle des Bougierungsvorgangs und die notwendige Röntgendurchleuchtung. Eine neue Methode ist die Verwendung der BougieCap (Ovesco, Tübingen), die eine direkte optische Kontrolle der Bougierung erlaubt.

Methode & Ziele:

In einer bizentrischen Studie wurden Patienten mit gutartigen Ösophagusstenosen und klinisch apparenten Dsyphagiesymptomen mit der BougieCap behandelt. Die BougieCap ist ein konisch zulaufendendes, in verschiedenen Größen verfügbares Einmalprodukt, das an der Endoskopspitze befestigt wird. Die Stenose wird dann durch Vorschieben des Endoskops durch die Engstelle bougiert. Primärer Endpunkt der Studie war die erfolgreiche Bougierung der Stenose. Sekundärer Endpunkt war der Vergleich der Dysphagiesymptome (Dysphagie Score, DS) vor der Untersuchung und 14 Tage danach.

Ergebnisse:

23 Patienten (m11/w12) mit einem mittleren Alter von 69,9 Jahren (± 18,7) wurden therapiert. Die Genese der Stenosen war peptisch (n = 9), strahlenbedingt (n = 8), postoperativ (n = 3), Laugeningestion (n = 2) und unbekannt (n = 1). Eine erfolgreiche Bougierung gelang in 91% der Fälle. Die Dysphagiesymptome waren von einem mittleren DS-Wert von 3,0 (± 0,6) vor Bougierung auf 1,7 (± 0,7) danach regredient (Mann-Whitney, p < 0,0001). In 4 Fällen, bei Verwendung eines Pädiaterendoskops, wurde ein Führungsdraht zur Stabilisierung verwendet. In zwei Fällen mit hochgradigen Stenosen und ohne Verwendung eines Führungsdrahtes gelang keine Passage. Schwere Komplikationen waren nicht zu verzeichnen. In zwei Fällen wurde eine BougieCap im Magen verloren, woraus keine klinischen Beschwerden resultierten.

Schlussfolgerung:

Die endoskopische Behandlung von gutartigen Ösphagusstenosen mit der BougieCap ermöglicht eine direkte optische Kontrolle des Bougierungsvorgangs und der entstehenden Schleimhauteinrisse. Dies könnte eine noch präzisere, an die Stenose adaptierte, endoskopische Behandlung ermöglichen. Die klinischen Symptome der Dysphagie besserten sich im follow-up. Die Verwendung eines Führungsdrahtes scheint in speziellen Fällen (z.B. sehr hochgradige Stenosen, Verwendung eines Pädiaterendoskops) sinnvoll zu sein.