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DOI: 10.1055/s-0038-1669074
Retrospektiver Vergleich verschiedener Modalitäten zur transpapillären endoskopisch invasiven Diagnostik malignitätsverdächtiger Gallengangsstenosen
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Die definitive Diagnose malignitätssuspekter Gallengangsstenosen wird vor Tumorresektion oder Chemotherapie oft gewünscht. Für die endoskopische Diagnostik mittels Bürstenzytologie (BC) als auch transpapillärer Zangenbiopsie (FB) stellt dies aber nach wie vor eine Herausforderung dar.
Ziel:
Vergleich der verschiedenen Diagnosemodalitäten (BC vs. verschiedenen Zangentypen oder Kombination der Verfahren) hinsichtlich der Sensitivität (Sens.) und des negativen Vorhersagewertes (NPV).
Methodik:
Mittels standardisierter Datenbankrecherche wurden alle Patienten identifiziert, bei denen im Zeitraum 1.1.2010 bis 31.5.2017 eine endoskopisch retrograde Cholangiografie (ERC) mit BC und/oder FB bei malignitätssuspekter Gallengangsstenose erfolgte. Eingeschlossen wurden alle Patienten mit endgültiger Diagnosesicherung oder einem follow-up von mindestens 6 Monaten. Der Einfluss von Tumorart und -lokalisation, endoskopischer Technik und Vortherapie wurde analysiert.
Ergebnis:
Es wurden 185 Patienten ausgewertet, bei denen insgesamt 310 ERC erfolgt waren. Bei 135 Patienten lag eine maligne Stenose vor (u.a. 81 Cholangiokarzinome (CCA) und 32 Pankreaskarzinome (PCA)). Die FB erbrachte eine signifikant höhere Sens. als die BC (41% vs. 15%, p = 0,01) bei einem NPV von jeweils 37%. Die Sens. beider Verfahren war beim CCA höher als beim PCA (BC 21% u. FB 49% vs. BC 13% u. FB 29%). Für Strikturen im Bereich der beiden Hepatici (proximal des Hilus) wies die FB eine Sens. von 83% und einen NPV von 89% auf vs. 20% und 38% im prox. DHC (p = 0,035). Durch Wiederholung der Eingriffe (2 ERC bei 57 Patienten, 3 ERC bei 31, 4 ERC bei 19) konnte insgesamt die Sensitivität der FB auf 51% und der NPV auf 44% gesteigert werden. Weder die Größe der verwendeten Zange noch eine Vortherapie mit bereits erfolgter Papillotomie oder einliegendem Stent hatten einen signifikanten Einfluss.
Schlussfolgerung:
In unserem Zentrum stellte sich die Zangenbiopsie als das diagnostisch aussagekräftigere Verfahren heraus, insbesonder bei intrahep. CCA. Nichtsdestrotrotz sollte bei negativem Ergebnis aber fortbestehendem Malignomverdacht die Diagnostik zeitnah wiederholt werden und bei insgesamt insuffizientem NPV im Zweifelsfall auch eine operative Diagnosesicherung angestrebt werden.