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DOI: 10.1055/s-0038-1669102
Chromoendoskopie versus konventionelle Endoskopie im oberen Gastrointestinaltrakt bei Patienten mit familiärer adenomatöser Polyposis (ChroPol-I)
Publication History
Publication Date:
13 August 2018 (online)
Einleitung:
Eine duodenale Polyposis tritt bei ca. 90% aller Patienten mit einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP) auf. Das Lebenszeitrisiko für die Entwicklung eines Duodenalkarzinoms beträgt bis zu 12%. Die klinische Einteilung der duodenalen Polyposis erfolgt mittels Spigelman-Klassifikation, in die Größe, Anzahl und Histologie einfließen.
Ziele:
Untersuchung der Detektion an Adenomen und Karzinomen durch die Chromoendoskopie im Vergleich zur konventionellen Endoskopie im oberen Gastrointestinaltrakt bei FAP-Patienten.
Methodik:
52 Patienten mit pathogener APC-Keimbahn-Mutation wurden untersucht (26 Frauen, 26 Männer; Durchschnittsalter von 40,1 +/- 13 Jahre). Zuerst erfolgte eine Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) mit Dokumentation der Größe (mit geöffneter Biopsie-Zange) und Anzahl der detektierten Polypen. Anschließend führte ein zum Vorbefund verblindeter Untersucher eine ÖGD mit vorheriger Applikation von 0,4% Indigokarmin durch. Erneut wurden alle detektierten Polypen dokumentiert und anschließend biopsiert oder abgetragen. Anschließend erfolgte ein Vergleich der Anzahl der gesehenen Polypen als auch ein Vergleich der Spigelman-Klassifikation vor und nach Applikation von Indigokarmin.
Ergebnis:
Nach Applikation des Indigokarmins konnten im Mittel 24 Polypen mehr detektiert werden im Vergleich zur Standarduntersuchung (p < 0,0001). Bei 13/52 Patienten wurde die Polypengröße nach Chromoendoskopie signifikant größer gemessen (25%; p = 0,0213). Chromoendoskopie führte zu einer Erhöhung der Spigelman-Klassifikation bei 17/52 Patienten (33%; p = 0,0007). Bei zwei Patienten erfolgte aufgrund des endoskopischen Befundes eine Operation mit Nachweis eines Duodenalkarzinoms (T2N0M0) sowie eines Papillenkarzinoms (T2N0M0).
Schlussfolgerung:
Der Gebrauch der Chromoendoskopie führt zu einer deutlichen Steigerung der Detektion als auch beschriebenen Größe an Polypen im Duodenum. Dies führt zu einer Steigerung der Spigelman-Klassifikation, was somit Auswirkungen auf das klinische Management hat. In Zusammenschau sollte eine routinemäßige Anwendung bei diesem Patientenkollektiv erwogen werden.
(EudraCT Nr.:
2014 – 003546 – 27).