RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0038-1669151
Das chronische Schmerzsyndrom nach Leistenhernienoperation – der Versuch einer Schmerzklassifikation
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. August 2018 (online)
Einleitung:
Trotz Einzug der laparoskopischer Techniken werden weiterhin Patienten mit postop. Schmerzen behandelt. Registerstudien zeigen einen nicht unerheblichen Anteil an Patienten, die auch nach laparoskopischer Operation über ein chronisches Schmerzsyndrom klagen. Neben dem Ultraschall bietet das MRT durch Einsatz sichtbarer MRT-Netze die Möglichkeit, eine postoperative Nachsorge objektiv visuell darzustellen. Die Erfahrungen mit dem MRT zeigten, dass der postoperative Schmerz nicht selten eine Korrelation mit der Netzlage aufweist. Um diese Fälle in Zukunft für den behandelnden Arzt besser zu dokumentieren und unnötige Zweituntersuchungen zu vermeiden, wurde anhand der dokumentierten Fälle eine Klassifikation entwickelt.
Methodik:
Innerhalb von 3 Jahren wurden 1083 Tapp's mit MRT Netzen durchgeführt. 181 Pat. gaben postoperative Schmerzen an, hier erfolgte ein Ultraschall. In 144 Fällen erfolgte die Durchführung eines MRTs innerhalb von 3 Monaten nach Operation.
Ergebnisse:
Sonographische Serome (54) stellten sich im späteren MRT als nicht relevant heraus. Sonographische Hämatome (41) zeigten im MRT in 12/38 eine Netzverschiebung. In 3/144 konnte eine Netzdislokation dargestellt werden, die in einem Fall zu einer erneuten Operation führte. Zu einer med. Netzschrumpfung kam es in 11/144 und in 14/144 zu einer caud. Schrumpfung. Schmerzen traten insbes. bei lateraler suboptimaler Lage des Netzes vor. Sportlich aktive Pat. (4) zeigten ein zentrales Einziehen des Netzes. In 6/144 zeigte sich eine Narbenbildung des Netzes bei intakter Netzlage. In 12/144 wurde ein präperitoneales Lipom gefunden. Weiter zeigte das MRT diverse andere gelagerte Befunde, die präpoperativ nicht bekannt waren, wie z.B. Balsendivertikel und ältere Beckenfrakturen.


Schlussfolgerung:
Eine Unterscheidung zwischen netzassozierten und neurogenen Schmerzen ist wichtig. Eine Klassifikation der Ursachen in Pain (0 – 2), Nerve (0 – 2), Mesh (0 – 2) hat sich für den weiteren klinsichen Verlauf bewährt.