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DOI: 10.1055/s-0038-1669350
Kontinuierliche berührungslose Erfassung von Herzschlag und Atmung als Surrogatparameter für Symptomlinderung – eine Pilotstudie
Publication History
Publication Date:
20 August 2018 (online)
Hintergrund:
Fokus der Palliativmedizin (PM) ist die persönliche Begegnung. Häufig wird bei schwerer Krankheit auf apparative Therapie und Diagnostik verzichtet. Dennoch könnten Biomarker (BM, z.B. Herz- und Atemfrequenz) wichtige ergänzende Hinweise auf Symptomlast und zur individuellen Anpassung der medikamentösen Behandlung geben. Wir erforschen den innovativen Ansatz, BM mit Radartechnologie (RT) berührungs- und belastungsfrei zu erfassen. Ziel soll es u.a. in sein, in Zukunft die Symptomlinderung zu verbessern. RT, die auf einem interferometrischem Verfahren beruht, erfasst Herzschläge und Atmung mittels Messung der Distanzänderung zu der Radarantenne aus einigen Metern Entfernung und durch Materialen wie Kleidung oder Bettdecke hindurch. Lernende Algorithmen extrahieren die spezifischen Signale und werten sie automatisiert aus.
Methoden und Probanden:
N = 17 gesunde Probanden wurden berührungslos mit RT aus 50 cm Entfernung und Goldstandardmethoden (6-Kanal EKG, Impedanzmessung) unter definierten Bedingungen (Herzkreislaufbelastung, Kipptisch, Valsalva; Atemfrequenz, Kommandoatmung) untersucht. Endpunkte:
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Sensitivität und Spezifität der Radar- im Vergleich zur Standarderfassung von Herz- und Atemfrequenz und -veränderungen;
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Positiv und negativ prädiktiver Wert des Algorithmus pathologische Muster zu erkennen (prädefinierte Grenzwerte und signifikante Veränderung über kurze Zeit).
Ergebnisse:
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Herzschläge wurden zu 95 – 98% mit einer Toleranz von < 20 ms erkannt.
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Atmung wurde zu 95% erkannt.
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Artifiziell veränderte Herz- und Atemfrequenz und -muster konnten von Algorithmen automatisiert in allen Fällen erkannt werden.
Schlussfolgerung:
Die berührungs- und belastungsfreie Aufzeichnung von BM mittels RT ist möglich. Im palliativmedizinischen Kontext kann RT eine apparative Diagnostik zur individuellen Therapieanpassung ermöglichen ohne die persönliche Begegnung einzuschränken.