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DOI: 10.1055/s-0038-1669556
Die gesundheitliche Versorgung von wohnungslosen Menschen mit psychischen Problemen
Übersichtsarbeit zu aktuellen Interventionen und deren ErgebnisseHealthcare for homeless people with mental illnessA review of results of current interventionsPublication History
Eingegangen: 27 February 2017
Angenommen nach Revision: 03 April 2017
Publication Date:
06 September 2018 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: Wohnungslosigkeit ist ein vielerorts kaum zu übersehendes und trotzdem gesamtgesellschaftlich weitgehend ignoriertes Phänomen. Menschen mit psychischen Problemen und bestehender Abhängigkeitserkrankung finden sich überzufällig häufig in der Gruppe Wohnungsloser. Methode: Eine internationale systematische Literaturrecherche wurde mit einer deutschsprachigen Recherche in der Datenbank des Netzwerkes für Versorgungsforschung kombiniert, um aktuelle Ergebnisse von Interventionen für Wohnungslose mit psychischen Erkrankungen darzustellen. Ergebnisse: Insbesondere im anglo-amerikanischen Sprachraum werden viele gemeindenahe Ansätze wie Housing First und Assertive Community Treatment beschrieben, die gute Ergebnisse für Wohnstabilität und Lebenszufriedenheit zeigen. Gemischt sind die Ergebnisse für die psychische Gesundheit. Forschung im deutschsprachigen Raum ist vergleichsweise defizitär. Ausblick: Niedrigschwellige oder aufsuchende Angebote scheinen vorteilhaft zu sein. Doch die Befunde lassen sich aufgrund sozialrechtlicher Unterschiede nicht per se auf die hiesigen Gegebenheiten übertragen. Das Problem wird gegenwärtig durch den sozialstrukturellen Wandel mit dem Aufkommen Geflüchteter verschärft.
Summary
Background: Homelessness is noticeable in many places, but widely ignored on a macrosocial level. People with mental illness and co-occurring addictive disorder are frequently among the homelessness. Method: An international systematic review and a Germanspeaking research in the database of the network for healthcare service research were conducted. The aim was to present current results of interventions for the homeless with mental illness. Results: Anglo-American literature describes community-based approaches like Housing First and Assertive Community Treatment. Both deliver robust results for housing stability and quality of life. The results for mental health outcomes are inconsistent. Research in Germany is comparatively insufficient. Outlook: Low-threshold or outreach services are beneficial. But the findings could not be transferred to local conditions because of social and legal differences. Currently, the problem is aggravated by social structural factors like the large numbers of refugees.