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DOI: 10.1055/s-0038-1669586
Inanspruchnahme psychosozialer Hilfsangebote durch Frauen mit türkischem Migrationshintergrund in psychischen Krisen
Bestehen generationsübergreifende Unterschiede?Potential use of psychosocial care of women of Turkish origin in emotional crisis – do generational patterns exist?Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. September 2018 (online)

Zusammenfassung
Hintergrund: Bisher ist wenig über den Einfluss der Migrationsgeneration auf die tatsächliche und potenzielle Inanspruchnahme in psychischen Krisen durch Migrantinnen mit türkischer Herkunft bekannt. Methode: Es wurden 101 Frauen mit türkischem Migrationshintergrund Interviewer gestützt und mit Hilfe verschiedener Fragebögen befragt. Ergebnisse: Frauen mit türkischem Migrationshintergrund der ersten und der zweiten Generation unterschieden sich nicht bezüglich der potenziellen Inanspruchnahme in psychischen Krisensituationen. Migrantinnen der ersten Generation und Migrantinnen mit einem segregierten Akkulturationsstil berichteten, sich weniger über bestehende psychologische Angebote informiert zu fühlen. Sie gaben an Informationen über psychosoziale Hilfsdienste in der Muttersprache hilfreich zu finden. Schlussfolgerungen: Für eine Verbesserung der Inanspruchnahme psychosozialer Versorgungseinrichtungen scheint es wesentlich, gezielte Subgruppen anzusprechen, um insbesondere Frauen mit geringen Deutschkenntnissen den Zugang zu erleichtern.
Summary
Background: Knowledge on differences in potential care-seeking behaviour of different generations of women of Turkish origin in emotional crisis is scarce. Methods: 101 women of Turkish origin were interviewed in a pilot study concerning emotional distress, care-seeking behaviour and psychosocial determinants of mental health. Results: There was no difference in potential care-seeking of women of Turkish origin by generation. First generation migrants and segregated women reported that they felt less informed about psychological services. Further they noted that being offered information in their mother tongue would be beneficial. Conclusion: To assist help-seeking in emotional crisis and improve access to psychosocial care it appears central to target specific sub-groups of migrants, in particular those with limited language skills.