Die Psychiatrie 2015; 12(02): 118-127
DOI: 10.1055/s-0038-1669895
Original Article
Schattauer GmbH

Konzept eines modularen, sektorübergreifenden Versorgungs- und Vergütungsmodells für die bedarfsorientierte Behandlung psychischer Erkrankungen als Alternative zu PEPP

Concept of a modular, transsectoral model of care and remuneration for needs-oriented mental healthcare as an alternative to PEPP
W. Gaebel
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
2   LVR-Institut für Versorgungsforschung, Düsseldorf
,
M. von Brederode
3   LVR-Klinik Düren
,
E. Gouzoulis-Mayfrank
2   LVR-Institut für Versorgungsforschung, Düsseldorf
4   LVR-Klinik Köln
,
D. Hionsek
5   Landschaftsverband Rheinland, Köln
,
B. Janssen
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
,
S. Thewes
5   Landschaftsverband Rheinland, Köln
,
M. Wenzel-Jankowski
5   Landschaftsverband Rheinland, Köln
,
J. Zielasek
1   Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Fakultät, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
2   LVR-Institut für Versorgungsforschung, Düsseldorf
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Eingegangen: 25. März 2015

Angenommen nach Revision: 13. April 2015

Publikationsdatum:
18. September 2018 (online)

Zusammenfassung

Ausgangslage: Für den Bereich der psychischen Störungen wird ein innovatives Versorgungsmodell zur bedarfsorientierten Behandlung psychischer Erkrankungen (BBPE) vorgestellt, das aus den Kernelementen eines die Versorgung steuernden und koordinierenden Fall-managements, einem die stationäre und ambulante Versorgung integrierenden Community Mental Health Center und leitlinienorientierten Diagnostik- und Behandlungsmodulen besteht. Damit stellt dieses Versorgungsmodell auch eine mögliche Alternative zum derzeit in Entwicklung befindlichen neuen Entgeltsystem für die psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische (PEPP) Versorgung dar. Methodik: Der Gesetzgeber hat über den § 64b SGB V die Voraussetzungen geschaffen, solche innovativen Ansätze im geschützten Rahmen eines Modellvorhabens zwischen Leistungsanbieter und Kostenträger im „Echtbetrieb“ erproben zu können. Innerhalb eines solchen Modellvorhabens bietet es sich an, in einer ersten Entwicklungsstufe die stationären, tagesklinischen und ambulanten Tätigkeiten einer psychiatrischen Klinik in einem Versorgungsbudget zusammenzufassen und die Leistungserbringung und Abrechnung über Behandlungsmodule abzubilden. Diese sind beispielhaft leitlinienbasiert für von einer Schizophrenie Betroffene entwickelt. Ziel: Ziel ist es, die Ergebnisse wissenschaftlich zu evaluieren, um die Grundlagen für eine Ausweitung des Modells auf andere psychische Störungen und eine Implementierung in anderen Regionen zu legen

Summary

Background: The concept of an innovative mental health care model for needs-oriented health care for mental disorders is presented consisting of the core elements of case management, a community mental health center and guideline-based diagnostic and treatment modules. This would also position such a model as an alternative to the new German mental health care remuneration system. Method: German legislation currently allows to evaluate such models in the framework of paragraph 64 of the German Social Code. In a first stage of such a model project, in-patient, day clinic and out-patient services of a psychiatric hospital could be brought together in a care budget, and mental health care services and budgeting could be organised as predefined modules. These are guideline-based and an example is given for schizophrenia. Aim: The aim would be to evaluate such a model to lay the foundation for a generalization of this model for other mental disorders and in other geographical regions.