Ultraschall Med 2018; 39(S 01): S42-S43
DOI: 10.1055/s-0038-1670476
Wissenschaftliche Vortragssitzungen
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Quantitativer multiparametrischer Ultraschall der Brust führt zu einer erhöhten diagnostischen Genauigkeit

P Kapetas
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
P Clauser
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
R Woitek
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
GJ Wengert
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
M Lazar
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
M Bernathova
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
K Pinker
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
TH Helbich
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
,
PAT Baltzer
1   Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. Oktober 2018 (online)

 

Einführung:

Ultraschall (US) der Brust weist eine hohe Sensitivität aber eine moderate Spezifität auf. Um diese zu erhöhen wurden unterschiedliche funktionelle US-Modalitäten entwickelt, welche zusätzlich ein Quantifizierungsvermögen anbieten. Ziel dieser Studie war die Auswertung des quantitativen multiparametrischen (mp) US der Brust mittels B-Mode, Elastografie, Doppler und kontrastmittelverstärktem US (KMUS) in verschiedenen Kombinationen von 2, 3 oder 4 Parametern für die Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Läsionen sowie die Prüfung einer möglichen Variation je nach Erfahrungsniveau des Untersuchers.

Material und Methoden:

124 Patientinnen mit jeweils einer sonografisch evidenten, biopsierten Brustläsion wurden im Rahmen dieser prospektiven, durch die lokale Ethikkommission bewilligten Studie mit B-Mode US, Elastografie (Virtual Touch IQ-VTIQ), Doppler und KMUS untersucht. Für jede Modalität wurden unterschiedliche quantitative Parameter erfasst: Scherwellengeschwindigkeit (SWV) für VTIQ, Pulsatilität- (PI) und Widerstandsindex (RI) für Doppler. Für KMUS wurden 11 unterschiedliche Parameter anhand einer dedizierten Software gemessen. 4 Leser (2 erfahrene Brust-Radiologen und 2 Radiologie-Assistenzärzte in Ausbildung) werteten unabhängig voneinander die B-Mode Bilder jeder Läsion aus und vergaben jeweils einen BI-RADS-Score. Diese wurden dann mit den quantitativen Parametern kombiniert. Mittels ROC-Kurvenanalyse und deskriptiver Statistik wurden die unterschiedlichen quantitativen Parameter und die diagnostische Genauigkeit des mpUS bewertet. Histologie diente als Referenzstandard.

Resultate:

59 Läsionen waren gutartig und 65 bösartig. SWV, RI und mean transit time waren die Parameter mit der höchsten Diskriminationskraft. MpUS mit drei Parametern (B-Mode, VTIQ und CEUS) wies die höchste diagnostische Genauigkeit auf, unabhängig vom Erfahrungsniveau der Leser (gemittelte AUC 0,812 vs. 0,683 für B-Mode; p-Wert 0,0001), während die Kombination aus B-Mode, VTIQ und Doppler US die zweitbeste war (gemittelte AUC 0,789; p-Wert 0,0001). Alle anderen Kombinationen (mit 2, 3 oder 4 Parametern) zeigten eine niedrigere AUC. MpUS mit B-Mode, VTIQ und CEUS konnte die Anzahl der falsch-positiven Biopsieempfehlungen signifikant reduzieren (p < 0,0001).

Schlussfolgerung:

Quantitativer mpUS der Brust mit drei Parametern (B-Mode, VTIQ-Elastografie und CEUS) verbessert die diagnostische Genauigkeit von B-Mode US signifikant, unabhängig vom Erfahrungsniveau des Untersuchers.