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DOI: 10.1055/s-0038-1670773
Prävention psychischer Erkrankungen in schwierigen Lebenssituationen
Prevention of mental disorders in difficult situations in lifePublication History
Eingegangen:
29 August 2014
Angenommen nach Revision:
23 September 2014
Publication Date:
13 September 2018 (online)
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Zusammenfassung
Präventive Ziele rücken aktuell immer stärker in den Fokus sowohl der wissenschaftlichen als auch klinischen psychiatrischen Arbeit. Dabei ist es wichtig, vulnerable Phasen und schwierige Situationen im Leben zu untersuchen, in denen das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken, erhöht sein kann bzw. in denen eine Kumulation von Risikofaktoren und/oder das Fehlen bzw. eine Reduktion von Resilienzfaktoren besonders negative Auswirkungen haben. So können Zeiten und Personengruppen identifiziert werden, die von präventiven Maßnahmen besonders profitieren könnten. Beispiele für besonders sensible Lebensphasen sind die Zeit von der Pubertät bis zum jungem Erwachsenenalter, bei Frauen die Zeit um eine Entbindung herum sowie der späte Lebensabschnitt mit potenziell zunehmenden Beeinträchtigungen und Vereinsamung. Kritische Lebenssituationen sind zum Beispiel sozial schwierige Verhältnisse bzw. eine länger andauernde Arbeitslosigkeit, die Zugehörigkeit zur Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Zeit nach erstmaliger Diagnosestellung einer schweren psychischen Erkrankung. Im Beitrag wird anhand eines Beispielfalles skizziert, welche präventiven Strategien in der schwierigen Lebenssituation umgesetzt werden können und worin ihr Potenzial besteht.
Summary
Preventive goals increasingly shift into the focus of both scientific and clinical psychiatric work. It is important in that regard to assess vulnerable phases and difficult situations in life in which there could be a heightened risk to develop a mental illness or in which an accumulation of risk factors and/or the lack or a reduction of resilience factors could have a negative impact. With this, time frames and person groups can be identified which could especially profit from preventive actions. Examples for especially sensible phases in life are the time from puberty to young adulthood, in women the time around child birth, and the late period in life with potentially increasing impairment and isolation. Critical situations in life are for instance socially difficult conditions or prolonged unemployment, belonging to the group of people with migration background and the time around diagnosis of a serious mental disorder. In the article based on an exemplary case description possible preventive strategies and their potential are outlined.