Zusammenfassung
Die Prädiktion der Alzheimer-Demenz ist die Voraussetzung für indizierte Demenz-Prävention.
Zu unterscheiden ist die Prädiktion im hausärztlichen Versorgungsbereich, der gekennzeichnet
ist durch eine niedrige Prävalenz der Erkrankung und einen begrenzten Einsatz von
apparativen Verfahren sowie die biomarkerbasierte Prädiktion im Expertensetting (z.B.
Gedächtnisambulanz). Im hausärztlichen Versorgungsbereich können anhand einfach zu
erhebender Parameter Patienten mit erhöhtem Demenzrisiko identifiziert werden. Allerdings
werden keine hohen positiven prädiktiven Werte (PPW) erreicht. In spezialisierten
Einrichtungen können aufgrund der höheren Prävalenz der Alzheimer-Krankheit und dem
Einsatz von Biomarkern (Liquor, Bildgebung) eine deutlich höhere Vorhersage der Demenz,
insbesondere bei Personen mit leichter kognitiver Störung (mild cognitive impairment,
MCI) erreicht werden. Eine sichere Prädiktion der Alzheimer-Demenz bei einzelnen Individuen
ist aber aufgrund von grenzwertigen oder widersprüchlichen Biomarkerbefunden nicht
immer möglich.
Summary
Prediction of Alzheimer’s dementia is required for targeted prevention. It has to
be differentiated between prediction in the low prevalence primary care setting with
limited use of technical investigations and biomarker based prediction in specialized
setting such as memory clinics. In the primary care setting, prediction is possible
with easy to obtain information, but the achieved positive predictive value (PPV)
is low. In the specialized setting, much higher PPV can be achieved due to higher
prevalence of the disease and the use of biomarkers. Prediction on an individual level,
however, is still frequently uncertain due to borderline or conflicting results of
biomarkers.
Schlüsselwörter Alzheimer Demenz - Prädiktion - Biomarker - positiver prädiktiver Wert
Keywords Alzheimer’s dementia - prediction - biomarkers - positive predictive value