Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 85-86
DOI: 10.1055/s-0038-1671005
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das BRandO Biology and Outcome (BiO)-Projekt – eine Registerstudie zum biologischen Erkrankungsprofil und klinischen Verlauf bei Mamma- und Ovarialkarzinomen (BReast and Ovarian Cancer)

A de Gregorio
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
G Nagel
2   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm, Deutschland
,
D Rothenbacher
2   Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm, Ulm, Deutschland
,
P Möller
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
A Rempen
4   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Diakonieklinikum, Schwäbisch-Hall, Schwäbisch-Hall, Deutschland
,
E Schlicht
5   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Kliniken Ostalb, Mutlangen, Deutschland
,
S Fritz
6   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Sanaklinikum, Biberach, Deutschland
,
F Flock
7   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Memmingen, Memmingen, Deutschland
,
R Felberbaum
8   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Kempten, Kempten, Deutschland
,
TWP Friedl
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
P Kuhn
9   Comprehensive Cancer Center Ulm, Universitätsklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Tzschaschel
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
L Wiesmüller
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
J Huober
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Das BRandO-Bio Projekt kombiniert eine klassische Registerstudie mit einer Biomaterialbank sowie einer epidemiologischen Zusatzbefragung für gynäkologische Tumorpatienten der Alb-Allgäu-Bodenseeregion. Durch teils wiederholte molekulare Untersuchungen sollen im untersuchten Patientenkollektiv neben Prognose- und Prädiktivmarkern auch Risikopatientinnen mit einer hohen Rezidivwahrscheinlichkeit identifiziert sowie potentielle neue Targets für zielgerichtete Therapien charakterisiert werden.

Methoden:

Daten von über 2000 Patienten mit neu diagnostiziertem Mamma- oder Ovarialkarzinom, sowie seltenen, malignen Ovarialtumoren oder schwangerschafts-assoziierten Neoplasien der Universitätsfrauenklinik Ulm und der teilnehmenden Netzwerkkliniken in der Alb-Allgäu Bodenseeregion werden in einer prospektiven Registerstudie dokumentiert. Zudem werden für translationale Forschungsprojekte archiviertes Tumorgewebe sowie wiederholt entnommene Blutproben (zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, 1-Jahres Follow-UP sowie bei Rezidiv) asserviert. Hierbei können neben genetischen Analysen am Paraffingewebe auch Analysen von zirkulierender Tumor-DNA sowie Keimbahnuntersuchungen an Zellpellets durchgeführt werden. In ausgewählten Zentren werden den Patienten zusätzlich epidemiologische Fragebögen ausgehändigt.

Ergebnisse:

Nach einer Pilotphase in Ulm (Studienstart am 01.01.2016) konnten seit 01.03.2017 mit 19 externen Zentren insgesamt 844 Patienten eingeschlossen werden (Ovarialkarzinome = 40, Mammakarzinome = 804). Dabei stimmten alle Patienten der Biomaterialasservierung (Blut und Tumor) zu. Blutproben aus externen Zentren waren im Median 2 Tage unterwegs. Die Rücklaufquote der an den beteiligten Zentren (n = 7) ausgegebenen Fragebögen lag bei über 80%.

Zusammenfassung:

Gynäko-onkologische Patienten der Alb-Allgäu-Bodenseeregion können seit 2016 in das BRandO-Bio-Projekt, einer klassischen prospektiven Registerstudie mit integrierter Biobank sowie einer prospektiven Erhebung von soziodemografischen Faktoren und Lebensstilaspekten mittels epidemiologischer Fragebögen eingeschlossen werden. Durch klinische Analysen und translationale Forschung im Rahmen der BRandO-Bio-Studie soll ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung weiterer onkologischer Therapien und Behandlungsstrategien geleistet werden.