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DOI: 10.1055/s-0038-1671264
Therapie-refraktäre anämisierende Vaginalblutungen bei arterieller Gefäßmalformation im uterinen und ovariellen Versorgungsgebiet – ein Fallbericht
Publication History
Publication Date:
20 September 2018 (online)
Einleitung:
Eine 26-jährige Patientin stellte sich mit seit 5 Jahren bestehenden zyklusunabhängigen Blutungen, Unterbauchschmerzen und schwerer Eisenmangelanämie vor. Bekannte disseminierte Endometriosis genitalis externa (histologisch gesichert), V.a. Adenomyosis uteri. Mehrere Laparoskopien und Hysteroskopien mit Biopsien zeigten neben Endometriose eine Endometritis und abakterielle fibrinöse Peritonitis. Hämostaseologische Abklärung ohne Hinweis auf Koagulopathien oder Thrombozytenfunktionsstörungen, Kolo-, Gastro- und Zystoskopie waren o.B. Eine Knochenmarkpunktion ergab ein reaktives Zellbild ohne Hinweis auf Malignität. MRT und CT Abdomen/Becken: Splenomegalie und milde Lymphadenopathie. Erythrozytenszintigrafie: keine extrauterine Blutungsquelle. Die Patientin hatte > 100 EK-Transfusionen erhalten, auch bei gewaschenen Erythrozytenkonzentraten war es zu mehreren Transfusionsreaktionen gekommen, auch bei intravenöser Eisensubstitution wiederholt allergische Reaktionen. Die bisherigen medikamentösen Therapieversuche umfassten kombinierte orale Kontrazeptiva, orale und Depot-Gestagene, gestagenhaltige IUP, GnRH-Analoga, Ulipristalacetat sowie Corticosteroide, Antibiotika und Tranexamsäure bis 5x/d, bislang ohne langfristigen Erfolg.
Diagnostik:
Ein angiographischer Vorbefund extern zeigte beidseits parauterin eine arterialisierte Gefäßformation mit deutlich gesteigerter uteriner Vaskularisierung und V.a. Hyperperfusion des Uterus. Vorstellung in der interventionellen Radiologie i.H.: Zusätzlich atypische und ebenfalls verstärkte arterielle Versorgung der Ovarien aus den sehr kaliberstarken Aa. uterina bei kaliberschwachen Aa. ovarica bds.
Therapie:
Interdisziplinäre Boardentscheidung zur Embolisation der Gefäßmalformation. Zunächst Partikelembolisation mit Polyvinylakohol rechts unter Schonung des ovariellen Zustroms. Vier Wochen später analoge Partikelembolisation auf der linken Seite. Bei erneuter Blutungsepisode und Hämoglobinabfall auf 4,6 g/dl erneute Partikelembolisation und additive Coil-Okklusion beidseits unter Erhalt der uterinen Versorgung. Bei Vorstellung sechs Wochen postinterventionell gibt die Patientin eine deutliche Beschwerdebesserung an, Hb 7,5 g/dl. Bisher unauffällige Ovarfunktion.
Diskussion:
Wir berichten von einer seltenen, bedrohlichen Ursache vaginaler Blutungen.