Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 230-231
DOI: 10.1055/s-0038-1671457
Poster
Freitag, 02.11.2018
Pränatal- und Geburtsmedizin IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühe horizontale Uterus-Steppnähte reduzieren die Morbidität bei schwerer postpartaler Blutung – eine follow up Studie

W Stein
1   Klinikum Fulda, Frauenklinik, Fulda, Deutschland
2   Agaplesion Diakonieklinikum, Frauenklinik, Rotenburg (Wümme), Deutschland
,
A Wiegand
1   Klinikum Fulda, Frauenklinik, Fulda, Deutschland
2   Agaplesion Diakonieklinikum, Frauenklinik, Rotenburg (Wümme), Deutschland
,
L Spätling
1   Klinikum Fulda, Frauenklinik, Fulda, Deutschland
3   Deutsche Familienstiftung, Fulda, Deutschland
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Es sollte untersucht werden, ob bei unterotonika-resistenter postpartaler Blutung horizontale Uterus-Stepp-Nähte sicher sind und eine Hysterektomie vermeiden helfen. Zudem sollte geprüft werden, ob eine frühe Applikation der Steppnähte geeignet ist, das Risiko, eine Transfusion durchführen zu müssen, zu verringern.

Methode:

Alle Patientinnen, bei denen zwischen 2007 und 2016 während eines Kaiserschnittes Steppnähte durchgeführt wurden, konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden. Objektive und subjektive Daten wurden durch Analyse der Krankengeschichten und durch Telefoninterviews gewonnen. Um Veränderungen während der Beobachtungsperiode festzustellen, wurden die Daten der frühen Periode mit denen der späten verglichen.

Ergebnisse:

Während des Beobachtungszeitraums wurden 26 Patientinnen während eines Kaiserschnittes mit horizontalen Uterus-Stepp-Nähten versorgt. Zwei Hysterektomien konnten nicht vermieden werden. Die Tatsache, dass in der zweiten 5-Jahresperiode 18 mal die Steppnaht-Technik gegenüber 8 mal in der ersten 5-Jahresperiode angewandt wurde, spricht für eine zunehmend großzügigere Indikationsstellung. In der Gruppe der ersten 13 Patientinnen benötigten mit 10 Patientinnen doppelt so viele intensivmedizinische Betreuung, gegenüber 5 Patientinnen in der 2. Gruppe. Sie benötigten auch doppelt so häufig Bluttransfusionen und gerinnungsfördernde Massnahmen (9/4). Drei Kinder wurden geboren. Alle Frauen, die sich ein Kind gewünscht hatten, haben auch ein Kind geboren.

Zusammenfassung:

Die Steppnaht-Technik ist einfach durchzuführen und sicher. Im Fall einer postpartalen Blutung ermöglicht sie in den meisten Fällen eine Hysterektomie zu vermeiden. Die mütterliche Morbidität kann weiter gesenkt werden, wenn man die Steppnähte früh legt.