Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 249
DOI: 10.1055/s-0038-1671516
Poster
Freitag, 02.11.2018
Senologie III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SEC62 – Marker für lymphatische- und Fernmetastasen sowie klinischen Verlauf bei Mammakarzinom

FZ Takacs
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
M Linxweiler
2   Universität des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg, Deutschland
,
EF Solomayer
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
M Kasoha
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
3   Universität des Saarlandes, Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Homburg, Deutschland
,
F Bochen
2   Universität des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg, Deutschland
,
JC Radosa
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
C Unger
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
,
A Zimpfer
3   Universität des Saarlandes, Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Homburg, Deutschland
,
RM Bohle
3   Universität des Saarlandes, Institut für Allgemeine und Spezielle Pathologie, Homburg, Deutschland
,
B Schick
2   Universität des Saarlandes, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Homburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Universität des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

In vorausgehenden Studien haben wir gezeigt, dass SEC62 eine essentielle Funktion in der Zellmigration, epithelial-mesenchymalen Transition und der intrazellulären Stresstoleranz von Tumorzellen hat. Es wurde eine Korrelation zwischen erhöhtem SEC62-Proteinspiegel und Lymphknotenmetastasen, sowie einem schlechteren Gesamtüberleben (OS) bei verschiedenen Tumorentitäten (nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom, Schilddrüsenneoplasien, Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom) gefunden. In dieser Studie untersuchten wir die SEC62 Expression und deren mögliche Rolle als prognostischer und prädiktiver Biomarker beim Mammakarzinom.

Material und Methoden:

Formalin-fixierte paraffineingebettete Gewebeproben wurden von 65 Patientinnen mit Mammakarzinom untersucht. Der SEC62-Proteinspiegel wurde immunhistochemisch analysiert. Der immunreaktive Score (IRS) nach Remmele und Stegner wurde mit klinisch-pathologischen Befunden und dem Gesamtüberleben (OS) korreliert.

Ergebnisse:

Wir fanden einen signifikant erhöhten SEC62-Proteingehalt im Tumorgewebe im Vergleich zu tumorfreien Gewebsproben derselben Patientinnen. Mammakarzinome mit einer hohen SEC62-Expression (IRS > 8) hatten häufiger Fernmetastasen (41,9% vs. 17,6%, p = 0,032) und lymphogenen Metastasen (58,1% vs. 32,4%, p = 0,037) und ein schlechteres OS (67,7% vs. 88,2%, p = 0,01). Tumore, die lediglich isolierte Zellen mit einer hohen SEC62-Färbeintensität enthielten, hatten unabhängig von der IRS auch häufiger Fernmetastasen (43,9% vs. 29,2%, p = 0,001) und signifikant schlechteres OS (68,3% vs. 95,8%, p = 0,027). Wir fanden keine signifikanten Unterschiede des SEC62 IRS bei prä- und postmenopausalen Patientinnen, verschiedenen Tumorstadien, unterschiedlichem Rezeptorstatus (Östrogen, Progesteron, Her2) oder verschiedenen histologischen und biologischen Subtypen.

Fazit:

Wir konnten in dieser Arbeit erstmals die SEC62 Expression beim Mammakarzinom beschreiben. Unsere Ergebnisse zeigen, dass SEC62 als prognostischer und Metastasierungmarker fürs Mammakarzinom dienen kann.