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DOI: 10.1055/s-0038-1672284
Early medication discontinuation in first episode schizophrenia – beneficial or risky?
Zeitnahes Absetzen der Antipsychotika in der Erhaltungstherapie bei ersterkrankten schizophrenen Patienten – Nutzen und RisikenPublication History
Eingegangen:
23 May 2016
Angenommen nach Revision:
27 June 2016
Publication Date:
11 September 2018 (online)
Summary
Background: After acute treatment of a first episode in schizophrenia, continued antipsychotic maintenance treatment (MT) is effective regarding (positive) symptom remission and relapse prevention. Nevertheless, due to unwanted effects patients and clinicians sooner or later are faced with the decision to continue or discontinue antipsychotics. Evidence indicates that risk for relapse or symptom recurrence is 2- to 5-times higher after personalized dose-reduction (PDR) or complete drug discontinuation, even if early intervention in case of early warning signs of relapse is applied. Method: A recent 7-year follow up of an 18 months RCT comparing MT with PDR however, revealed advantages of PDR regarding functional outcome and recovery. Although only one study with its specific characteristics limits generalization, the findings have newly fueled the debate whether early drug discontinuation-strategies have more risks or benefits. Result: The paper discusses the pros and cons of early drug discontinuation-strategies, in particular of PDR, after a first episode in schizophrenia and summarizes the empirical evidence to support patients and clinicians in this essential treatment decision.
Zusammenfassung
Hintergrund: Nach der Akut-Behandlung einer Erstmanifestation einer schizophrenen Erkrankung ist eine antipsychotische Erhaltungstherapie (ET) indiziert, zur weiteren Symptom-Remission sowie zur Rückfallprophylaxe. Aufgrund unerwünschter Arzneimittelwirkung ergibt sich jedoch früher oder später die Entscheidungsproblematik, die Erhaltungstherapie zu beenden und die Antipsychotika abzusetzen. Empirische Befunde belegen ein 2- bis 5-fach erhöhtes Rückfallrisiko im Falle einer „Personalisierten Dosis-Reduktion“ (PDR) bzw. dem vollständigen Absetzen der Medikamente, auch wenn eine Frühintervention auf der Basis von Frühwarnzeichen für ein Rezidiv durchgeführt wird. Methode: Kürzlich wurden die Daten der 7-Jahres Katamnese einer 18-monatigen randomisierten klinischen Studie zum Vergleich von PDR und ET veröffentlich, mit dem überraschenden Ergebnis, dass unter PDR signifikante Vorteile hinsichtlich dem Wiedererlangen der Funktionsfähigkeit bzw. „Recovery“ zu verzeichnen sind. Auch wenn bis dato diese eine Studie mit ihren individuellen Charakteristika eine Generalisierung einschränkt, ist die Debatte zu den Nutzen und Risiken eines frühen Absetzens der Medikamenten neu entbrannt. Ergebnis: Dieser Artikel diskutiert das Für und Wider früher Absetzstrategien, insbesondere der PDR, nach einer schizophrenen Erstmanifestation und fasst die empirischen Befunde zusammen, um die Entscheidungsfindung in dieser wichtigen therapeutischen Problemstellung zu unterstützen.