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DOI: 10.1055/s-0038-1673272
Effekte einer systematischen Information (Erinnerungen) zur Adherence-Steigerung an einem Bewegungsprogramm für BVA-Versicherten/60+
Publication History
Publication Date:
11 October 2018 (online)
Hintergrund:
Ziel dieser randomisiert-kontrollierten Pilotstudie (EK-Nr:2296/2016) war die Untersuchung der Effekte einer systematischen Information (regelmäßige Erinnerungen) auf die Adhärenz im Rahmen eines gesundheitsförderlichen Bewegungsprogramms für BVA-Versicherte/60+.
Methode:
Zunächst erfolgte eine postalische Einladung zur Teilnahme an einer Pilot-Impulsveranstaltung (drei Säulen der Prävention, d.h. Information über gesundheitswirksame Ernährung und Bewegung sowie über mentale Gesundheitsstrategien). Nach der Baseline-Untersuchung erfolgte die Randomisierung in zwei Gruppen und die Durchführung eines 12 wöchigen, selbstständig durchzuführenden Bewegungsprogramms (gemäß den österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung). Gruppe A wurde regelmäßig (systematische Information 2x/Woche) an die Durchführung des Bewegungsprogramms erinnert – Kontroll-Gruppe B nicht.
Assessment: Body Mass Index, Bauchumfang, Blutdruck und Herzfrequenz (daraus das Rate pressure product), Handkraft, 6'-walk im Prä(T1)-/Post(T2)-Vergleich sowie Aufzeichnungen der Bewegungstagebücher.
Ergebnisse:
Von 157 Personen, die sich zur Impulsveranstaltung angemeldet haben, nahmen 133 daran teil. 126 davon vereinbarte Termine für die Erst-(Baseline-)Untersuchung (T1), an der wiederum 121 teilnahmen. Davon mussten 26 Teilnehmer aus medizinischen Gründen ausgeschlossen und einer weiterführenden Abklärung zugeführt werden. Die restlichen 95 (Männer:Frauen = 35:60, 61 – 83 Jahre) Studienteilnehmer wurden in die zwei Gruppen (A: n = 47, B: n = 48) randomisiert. 2 davon schieden ohne Angabe von Gründen, 5 weitere aus medizinischen Gründen während des Programmes aus der Studie aus. Nach Beendigung des Programms sind von 88 Teilnehmern sind 9 nicht zur Follow-up-Untersuchung (T2) erschienen – 5 davon aus medizinischen Gründen. Diese wurden einer weiteren Abklärung zugeführt. Von den 79 Probanden, die zu T2 erschienen sind, hatten 6 kein ausgefülltes Bewegungstagebuch, 5 davon aus der Gruppe der Nichterinnerten. Bei 73 Personen (Gruppe A: n = 40, 68 ± 5a, m:f = 15:25, BMI = 27 ± 4 kg/m2, Gruppe B: n = 33, 69 ± 6a, m:f = 13:20, BMI = 27 ± 4 kg/m2) konnten die Daten inklusive des Bewegungstagbuches zu T1 und T2 ausgewertet werden. Gruppe A absolvierte wöchentlich um 96 min mehr regelmäßige Bewegung mittlerer Intensität (Gruppe A: 269 min, r = 0 – 1560 min; Gruppe B:173 min, r = 0 – 2700 min), während es bei der höheren Intensität keinen Unterschied gab. Der Blutdruck sank in beiden Gruppen deutlich (Gruppe A: T1 145/88 mmHg, T2 128/83 mmHg, -11%/-6 und Gruppe B: T1 140/84 mmHg T2 130/81 mmHg, -9%/-4%). Das „Rate Pressure Product“ sank zwischen T1 und T2 für Gruppe A um 11% (von 9832 auf 8804) und für Gruppe B um 0,5% (von 9089 auf 9052) ab. Bei den anderen Parametern zeigten sich keine bedeutenden Unterschiede.
Schlussfolgerung:
Die Teilnehmer beider Gruppen setzten das Bewegungsprogramm – deutlich mehr als in den Bewegungsempfehlungen vorgegeben – und erzielten positive Veränderungen des Blutdrucks sowie des Rate pressure products, die für die Gruppe der Erinnerten deutlicher ausfielen.. Eine systematische Information im Sinne einer regelmäßigen Erinnerung scheint die Adherence zusätzlich signifikant verbessern zu können.