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DOI: 10.1055/s-0039-1677992
Studie: P. jirovecii Erregerquantifizierung und Resistenztestung bei Patienten mit Pneumocystis-Pneumonien (PCP) und Pneumocystis-Besiedelung
Publication History
Publication Date:
19 February 2019 (online)
Die durch Pneumocystis jirovecii (P. jirovecii, Pj) verursachte Pneumocystis-Pneumonie (PCP) betrifft vor allem HIV-Patienten (HIV+) und nun vermehrt auch HIV-negative (HIV−) Immunsupprimierte. Bei HIV− Patienten ist die Labor-Diagnose erschwert, da sie schwerste PCP-Symptome bei extrem geringer Erregerlast zeigen. Färbemethoden sind hier zu wenig sensitiv. Käufliche PCR-Methoden unterscheiden nicht zwischen PCP und Besiedelung. Zusätzlich nehmen Resistenzen von Pj gegen PCP-Therapeutika zu.
Unsere Studie zielt daher auf eine Entwicklung eines für HIV+ und HIV− Patienten getrennten Cutoffs zur PCR-basierten Differenzierung zwischen PCP und Pj-Besiedelung sowie Analyse der Resistenzlage.
In unserer Pilotstudie wurde BAL von bisher 19 Patienten aus dem Vivantes Auguste-Victoria-Klinikum Berlin auf P. jirovecii untersucht. Die Proben wurden parallel mit Färbungen und real-time qPCR auf Pj untersucht und quantifiziert und Cutoffs für die labordiagnostische Unterscheidung PCP/Pj-Besiedelung/Pj-negativ ermittelt. Zusätzlich wurden alle Pj-Proben auf Resistenzen gegen Sulfonamide und Trimethoprim untersucht.
Klinisch konnte bei 11 HIV+ und einem HIV− Patienten eine PCP diagnostiziert werden. Für die Pj – qPCR konnte für HIV+ PCP-Patienten ein Cutoff (PCP/Besiedelung) von 1 Mio Pj-Kopien/mL festgelegt werden. Mittels qPCR konnten wir die klinische Diagnose bei allen 11 HIV+ Patienten bestätigen, jedoch wäre der HIV− PCP-Patient nach heutigem qPCR-Cutoff als Pj-besiedelt gewertet worden. Pj-Färbungen waren ausschließlich bei HIV+ PCP-Patienten positiv.
Bei vier PCP-Patienten konnten Mutationen auf den Resistenzgenen nachgewiesen werden, darunter eine bisher unbeschriebene DHFR-Mutation, die auf eine Trimethoprim-Resistenz dieses Pj-Stammes hindeutet.
Der vorläufige qPCR-Cutoff von 1 Mio Kopien/mL muss für HIV− Patienten voraussichtlich niedriger angesetzt werden, die endgültige Festlegung der Cutoffs ist erst nach Abschluss der Studie möglich.
Daten zur Pj-Resistenzlage sind weltweit rar und für Deutschland nur aus eigenen früheren Studien verfügbar. Unser Nachweis einer neuen Trimethoprim-Resistenz zeigt, dass eine Erfassung von Resistenzen bei PCP dringend erforderlich ist. In die Studie sollen insgesamt 140 Probanden eingeschlossen werden.