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DOI: 10.1055/s-0039-1678035
Omalizumab zur Durchbrechung eines Therapie-refraktären Status asthmaticus
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)
Ein 41-jähriger Elektriker erlitt Mitte April eine akut einsetzende, starke Dyspnoe während seiner Arbeit auf einem offenen Baustellengelände. In der Klinik erfolgte die Diagnose eines Status asthmaticus bei zuletzt unzureichender Kontrolle des bekannten allergischen Asthma bronchiale. Bei respiratorischer Erschöpfung wurde eine Intubation notwendig. Trotz maximaler antiobstruktiver und antientzündlicher Therapie blieb die Beatmung sehr schwierig. Eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) musste wegen schwerer Hyperkapnie (pCO2 118 mmHg) eingeleitet werden. Das Labor zeigte ein erhöhtes Gesamt-IgE (584 U/ml) und unter Prednison supprimierte eosinophile Granulozyten. Spezifische IgEs für Birke und Hausstaubmilbe wiesen eine starke Sensibilisierung (Klasse 5) auf. Wegen zu diesem Zeitpunkt bestehendem massivem Birkenpollenflug wurde eine Pollenexposition bei der Arbeit im Freien als wahrscheinlichster Grund für die vorliegende akute Asthmaexazerbation angesehen. Trotz maximaler Therapie verschlechterte sich die Situation innerhalb der ersten Woche mit fortbestehender Abhängigkeit von der ECMO-Therapie. Am Tag 8 applizierten wir als einzig ausstehende Therapieoption Omalizumab. Am Tag darauf verbesserte sich die Ventilation und die ECMO-Therapie konnte am Tag 10 beendet werden.
Omalizumab ist zugelassen für IgE-vermitteltes, schweres allergisches Asthma aufgrund eines perinnealen Allergens, welches sich trotz hochdosiertem inhalativen Kortikosteroid und langwirksamem beta-2-Antimimetikum nicht ausreichend kontrollieren lässt. Unsere Absicht bei diesem Patienten mit Omalizumab zu beginnen war eine Besserung in den nächsten Wochen zu erreichen. Das schnelle Ansprechen kam überraschend, der zeitliche Zusammenhang spricht jedoch für die anti-IgE-Behandlung als zentraler Faktor für die prompte Besserung.