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DOI: 10.1055/s-0039-1678091
Die Spiroergometrie erlaubt eine Differenzierung idiopathischer Lungenfibrose und idiopathischer nicht-spezifischer interstitieller Pneumonie im Frühstadium
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)
Hintergrund Die Spiroergometrie (CPET) stellt den Goldstandard zur Untersuchung einer Belastungsintoleranz dar. Fraglich ist, ob bestimmte CPET-Parameter schon bei früher fibrosierender interstitieller Lungenerkrankung (ILD) funktionelle Einschränkungen erkennen lassen, die zudem eine Differenzierung von idiopathischer nicht-spezifischer interstitieller Pneumonie (iNSIP) und idiopathischer Lungenfibrose (IPF) erlauben.
Methoden In diese prospektive Beobachtungsstudie wurden 27 Patienten mit Erstdiagnose einer iNSIP oder IPF innerhalb der letzten 3 Jahre eingeschlossen (12 iNSIP, 15 IPF; 19 Männer; Alter 69 ± 10 Jahre). Sie unterzogen sich einer Routine-Lungenfunktionsprüfung (PFT) sowie einer CPET. Die Ausschlusskriterien umfassten obstruktive Atemwegserkrankungen, Herzinsuffizienz NYHA IV, Langzeitsauerstofftherapie, Kontraindikation zur Spiroergometrie.
Ergebnisse Die iNSIP- und IPF-Gruppe waren hinsichtlich anthropometrischer Daten, PFT-Ergebnisse und Begleiterkrankungen vergleichbar. Sowohl PFT (FEV1 80%Soll, FVC 72%Soll, TLC 70%Soll, DLCO 57%Soll) als auch CPET (Spitzenleistung 96%Soll, VʼO2max 86%Soll) zeigten nur leichte Einschränkungen. Die CPET-Parameter VʼO2max(%Soll), Spitzen-O2Puls(%Soll), VʼE/VʼCO2(in Ruhe, an AT und bei Maximalbelastung) und VʼE/VʼCO2max zeigten dabei signifikante Unterschiede zwischen iNSIP (101, 112, 43, 38, 37) und IPF (74, 90, 53, 49, 48).
Schlussfolgerung Die CPET-Parameter VʼO2max(%Soll), Spitzen-O2Puls(%Soll), VʼE/VʼCO2(in Ruhe, an AT und bei Maximalbelastung) sowie VʼE/VʼCO2max könnten IPF-spezifische Indikatoren für funktionelle Herz-Kreislauf-Einschränkungen schon im frühen Krankheitsstadium darstellen. Diese Ergebnisse decken sich mit Studien bei fortgeschrittener IPF. Möglicherweise eignen sich diese Parameter auch als Biomarker, die bereits im frühen Krankheitsstadium einer ILD eine schlechte Prognose anzeigen.