Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678168
Posterbegehung (P13) – Sektion Klinische Pneumologie
Fortschritte bei Mukoviszidose und Funktionsdiagnostik
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zunehmende Resistenzentwicklung und vermehrte Selektion von multiresistenten Keimen – eine Herausforderung für die CF-Ambulanz

S Heidemann
1   Klinik für Innere Medizin I/Pneumologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
S Behl
1   Klinik für Innere Medizin I/Pneumologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
S Eisenmann
1   Klinik für Innere Medizin I/Pneumologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
,
B Schmidt
2   Klinik für Innere Medizin – Schwerpunkt Pneumologie und Schlafmedizin, Drk Kliniken Berlin Mitte
,
B Wollschläger
1   Klinik für Innere Medizin I/Pneumologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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Publication History

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 

Durch den häufigen Einsatz von Antibiotika bei CF-Patienten aufgrund der chronischen Keimbesiedelung der Lunge bilden sich vermehrt Resistenzen. Viele Pathogene verfügen über verschiedene natürliche und erworbene Resistenzmechanismen. Die Wahl eines geeigneten Antibiotikums gestaltet sich mit fortgeschrittener pulmonaler Erkrankung zunehmend schwieriger.

Für die CF-relevanten Keime P. aeruginosa, S. aureus, B. cepacia und S. maltophilia untersuchten wir die Entwicklung von Resistenzen bei den erwachsenen CF-Patienten im Zeitraum von 2009 bis 2013.

Insgesamt wurden für die Auswertung 523 ambulante Keimnachweise von 66 Patienten analysiert. Zum einen wurde die Gesamtresistenz aller Nachweise der oben genannten Keime in Prozent ermittelt, zum anderen wurde die Entwicklung des Resistenzverhaltens eines chronisch besiedelten Patientenkollektivs anhand von uns erstellter individueller Resistenzwerte dargestellt. Innerhalb des fünfjährigen Beobachtungszeitraums konnte eine Zunahme der Resistenzen bei P. aeruginosa, B.cepacia und S.maltophilia festgestellt werden. S. aureus zeigte ein stabiles Resistenzverhalten. Zudem wurde bei chronisch mit P. aeruginosa besiedelten Patienten das Vorliegen eines 3- bzw. 4-MRGN Status ermittelt. Hier zeigte sich eine relevante Zunahme der multiresistenten Erreger im Beobachtungszeitraum. Mindestens einmal zeigte sich 2009 bei 25% der Patienten eine 3-MRGN-Positivität und bei 15% eine 4-MRGN-Positivität. Im Jahr 2013 betraf das 45% der Patienten für 3-MRGN-Positivität und 25% für 4-MRGN-Positivität.

Für die Planung der ambulanten und stationären Behandlungsabläufe ergeben sich aus den dafür erforderlichen hygienischen Separationsmassnahmen hohe Ansprüche an das gesamte Behandlungs-team einerseits und an die Akzeptanz und verantwortliche Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen durch den Patienten andererseits.