Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678290
Posterbegehung (P23) – Sektion Endoskopie
Neues aus der Bronchologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vaskuläre Indikationen für den endobronchialen Ultraschall

N Lambrecht
Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Pneumologie
,
I Vogt
Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Pneumologie
,
S Böhm
Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Pneumologie
,
B Wollschläger
Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Pneumologie
,
S Eisenmann
Universitätsklinikum Halle (Saale), Klinik für Innere Medizin I, Abteilung für Pneumologie
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)

 

Einleitung Der endobronchiale Ultraschall (EBUS) wird routinemäßig zur Darstellung der mediastinalen Lymphknoten und diagnostischen Feinnadelpunktion von mediastinalen Raumforderungen eingesetzt.

Kasuistik

Fall 1: Die Zuweisung der Patientin erfolgte zur weiterführenden Diagnostik bei Verdacht auf ein links zentrales Lungenkarzinom. Endoskopisch war der Befund nicht darstellbar. Es erfolgte ein EBUS zur Diagnosesicherung. Die Histologie zeigte ein kleinzelliges Lungenkarzinom. Nebenbefundlich stellte sich im EBUS ein großer Thrombus in der Aorta descendens dar – möglicherweise infolge der angrenzenden Tumorinfiltration. Der Befund, welcher in der initialen Computertomografie (CT) noch nicht absehbar war, wurde anschließend in einer CT-Angiographie (CT) bestätigt. Die Patientin wurde den Gefäßchirurgen vorgestellt. Zur Vermeidung von Embolien und einer damit einhergehenden Lebensqualitätsverschlechterung erfolgte eine endovaskuläre Stentimplantation, anschließend wurde mit der palliativen Chemotherapie begonnen.

Fall 2: Die Vorstellung des Patienten erfolgte mit Atemnot in der Notaufnahme. Bei hochgradiger Aortenklappenstenose in der Anamnese wurde eine kardiale Dekompensation diagnostiziert. Es erfolgte ein transarterieller Aortenklappenersatz. In der im Rahmen der Interventionsplanung durchgeführten Computertomografie des Mediastinums wurde eine Weichteilvermehrung im Bereich des angeschnittenen rechten Hilus diagnostiziert. Der Patient wurde zur weiteren Diagnostik vorgestellt. Mittels EBUS zeigte sich eine Lungenarterienembolie in der rechten Unterlappenarterie. Retrospektiv kann dies in der Computertomographie nachvollzogen werden. Die Dyspnoe des Patienten besserte sich nach der effektiven Antikoagulation.

Zusammenfassung Mittels EBUS sind neben den mediastinalen Lymphknoten auch die Gefäßstrukturen gut darstellbar. Durch eine Sonografie der Gefäße konnten hier relevante, vorher nicht bekannte Befunde erhoben werden. Die mediastinalen Gefäßstrukturen sollten daher bei der Durchführung der EBUS-Untersuchung mitbetrachtet werden, der Zusatzaufwand ist gering. Bei zentraler Lungenembolie ist EBUS der CT nicht unterlegen (Aumiller 2009).