Pneumologie 2019; 73(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1678347
Posterbegehung (P26) – Sektion Infektiologie und Tuberkulose
Pneumologische Infektiologie 2: Optimales Management pneumologischer Infektionen durch Pilze und andere Erreger
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Screening auf floride Infektionen mittels IMS in einer Notfallambulanz

G Becher
1   Becherconsult GmbH, Bernau
,
R Purkhart
2   Graupner Medizintechnik GmbH & Co Kg, Becherconsult GmbH; Ifu Institut für Diagnostik
,
R Gerber
3   Graupner-Medical Solutions GmbH, Geyer
,
T Junghans
4   Helios-Kliniken Aue
,
R Graupner
3   Graupner-Medical Solutions GmbH, Geyer
,
W Schüler
5   Step Sensortechnik, Pockau
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)

 

Einführung Bei steigender Inzidenz von multiresistenten Keimen gibt es Bedarf für schnelle und preiswerte Screeningtests auf bakterielle Infektionen. Die Detektion von bakteriellem Befall aus Abstrichen dauert 1 – 3 Tage und erfordert bei positivem Ausfall zusätzliche Untersuchungen zu Resistenzen und Differenzierung. Schnelle Methoden wie PCR sind sehr kostenintensiv.
Die Ionenmobilitätsspektrometrie (IMS) is ist eine sensitive Methode zur Detektion volatile Marker (VOC) des bakteriellen Wachstums. Die Methode wurde an Bakterienkulturen validiert. Basierend darauf sollte in einem klinischen Setting untersucht werden, ob solche Messung in Atemluft erfolgreich ist.

Methoden Patienten in einer Notfallaufnahme wurden unabhängig von ihrer Erkrankung um einen Atemtest am GC-IMS gebeten. Mit VOC korrelierenden Peaks wurden detektiert und mit einer Software nach dem Prinzip der Support vector machine in Cluster zusammengefasst und auf statistischen Unterschied zwischen den Gruppen getestet. Der vermutete bakterielle Befall wurde mittels Nasen-Rachen-Abstrich festgestellt. Die Klassifikation wurde überprüft mit Kreuzvalidierung nach der leave-one-out Methode [1].

Ergebnisse Je nach Einstellung der Auswertsoftware wurden in jeder Probe zwischen 800 and 1500 verschiedene Cluster identifiziert. Letztlich waren 5 meist-signifikante Cluster ausreichend, um gesunde Probanden von Patienten mit einer bakteriellen Infektion zu unterscheiden.

Diskussion In der Kreuzvalidierung wurde eine 100% Sensitivität zur Erkennung einer Infektion und bis zu 80% Spezifität zum Ausschluss einer Infektion ermittelt. Die Methode ermöglicht ein Screening auf infektiöse bakterielle Erkrankungen [2]. Die wenigen falsch positiven Befunde ist für Screening akzeptabel.