Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(01): 66
DOI: 10.1055/s-0039-1678437
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleich von Methadon und Levomethadon bezüglich ihrer thermischen und mechanischen antinozizeptiven Wirkung bei der Katze

N. Thiesfeld
Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
S. B. R. Kästner
Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
M. Noll
Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
,
J. Tünsmeyer
Klinik für Kleintiere, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
26 February 2019 (online)

 

Zielsetzung Ziel der Studie war der Vergleich zweier als äquipotent angenommener Dosierungen von Methadon und Levomethadon in einem akuten nozizeptiven Schwellenwertmodell bei der Katze.
Material und Methode Sieben adulte, gesunde Katzen wurden in einer verblindeten, randomisierten Crossover-Studie untersucht. Die Auswaschzeit betrug mindestens eine Woche. Nach erfolgter Basalwertbestimmung wurde jeder Katze 0,4 mg/kg Methadon (M) oder 0,2 mg/kg Levomethadon (L) intravenös appliziert. Der mechanische (MT) und thermische Schwellenwert (TT) wurde 5 Minuten nach Opioidapplikation und nachfolgend alle 30 Minuten bis zum Erreichen des Basalwertes gemessen. Die Differenz (ΔT) zwischen der Hauttemperatur und TT wurde kalkuliert. Zwischen den nozizeptiven Stimulationen wurden Vitalparameter und ein Verhaltensscore [1] erhoben. Die statistische Analyse erfolgte mittels Shapiro-Wilk-Test, Dunnettʼs Test und zweifaktorieller ANOVA (α=5%).
Ergebnisse Im Vergleich zum Basalwert stieg ΔT in beiden Behandlungsgruppen für 65 Minuten nach Opioidapplikation signifikant an. Der mechanische Schwellenwert stieg signifikant im Vergleich zum Basalwert in Gruppe M für 65 Minuten und in Gruppe L für 95 Minuten an. Exzitation und Sedation wurde in beiden Behandlungsgruppen sehr variabel beobachtet. In den untersuchten Dosierungen wurden zwischen Methadon und Levomethadon in den nozizeptiven Schwellenwerten, Verhaltensscores oder Vitalparametern keine signifikanten Unterschiede gefunden.
Schlussfolgerung Das untersuchte Dosierungsverhältnis von 2 : 1 von Methadon und Levomethadon kann für die akute Antinozizeption bei Katzen als äquipotent angenommen werden.

 
  • Literatur

  • 1 Glerum LE et al. Analgesic effect of the transdermal fentanyl patch during and after feline ovariohysterectomy. Vet Surg 2001; 30: 351-358