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DOI: 10.1055/s-0039-1679325
VRE in der neurologischen Intensivbehandlung und Rehabilitation: Studie zur Ganzgenomsequenzierung von Vancomycin-resistenten Enterokokken
Publication History
Publication Date:
05 April 2019 (online)
Hintergrund:
In der Vitos-Weil-Lahn Standort Weilmünster, Hessen, erhalten alle auf die Intensiv-Station und neurologische Frührehabilitation aufgenommenen Patienten ein Aufnahme-Screening auf MRE einschließlich VRE. Die Patienten kommen aus ganz Hessen, die meisten aus dem Rhein-Main-Gebiet, wenige aus Rheinland-Pfalz. Zur Untersuchung der regionalen und zeitlichen Verteilung der VRE-Typen wurden 56 von zwischen März 2016 bis Mai 2018 gesammelte und asserviertenVRE-Stämme mittels Ganzgenomsequenzierung untersucht.
Material und Methode:
Anamnestische Angaben zu Wohnort, zur einweisenden Klinik, zu Diagnosen, Risikofaktoren und früheren Antibiosen wurden den Akten entnommen und retrospektiv untersucht. Die Genomsequenzen aller asservierten Isolate wurden auf den Multilocus-Sequenztyp (ST) und das van-Allel hin überprüft.
Ergebnisse:
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 67 ± 13 Jahre (33 – 87J), 53% der Patienten waren männlich. 34 (60%) der Patienten wohnten im Bereich des MRE-Netz Rhein-Main, 18 (34%) in Hessen (außerhalb MRE-Netz Rhein-Main), 3 (6%) in Rheinlandpfalz. 50 (89%) der Patienten waren bereits in anderen Kliniken behandelt worden, davon 33 in Frankfurter Kliniken, jeweils 9 im Rhein-Main-Gebiet und in Mittelhessen, und jeweils 1 Patent in Nordhessen und in Rheinland-Pfalz.
Bei zwei Drittel der Patienten wurde der VRE im Eingangsscreening gefunden. Bei allen Stämmen handelte es sich um E faecium. Alle VRE trugen ein vanB-Gen. Die überwiegende Anzahl der Stämme wiesen den Sequenztyp ST117 auf (n = 50), andere Sequenztypen (ST18, ST262, ST117-like) waren weniger häufig.
Diskussion:
Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung der ST Typen und Subtypen der E faecium-Stämme in Bezug auf Geschlecht, Aufnahmestation, Wohnort und Ort einer Vorbehandlung, jedoch signifikante Unterschiede im Hinblick auf das Untersuchungsjahr. 2016 konnten noch verschiedene ST-Typen nachgewiesen werden, ab 2017 nur noch ein einziger ST. Dieser hat sich offenbar inzwischen durchgesetzt.