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DOI: 10.1055/s-0039-1679365
Infektionsprävention/Herausforderung MRE in außerklinischen Intensivpflege-WGs
Publication History
Publication Date:
05 April 2019 (online)
Hintergrund/Ziel:
Durch die Verkürzung der Krankenhausverweildauer und den medizinisch-technischen Fortschritt nimmt die Zahl der Intensivpflegebedürftigen stetig zu. Damit die Versorgung dieser Gruppe gewährleistet werden kann, hat sich die außerklinische Intensivpflege in Form von Wohngemeinschaften etabliert. Durch die steigenden Zahlen der multimorbiden Population sowie der multiresistenten Erreger (MRE) gewinnt die Infektionsprävention in diesen Einrichtungen an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Prävalenzerhebung ist der Einblick in aktuelle MRE-Zahlen und das Erkennen von Schwierigkeiten im Umgang mit MRE zur Unterstützung der außerklinischen Intensivpflege.
Methodik:
Im August 2018 wurde ein standardisiertes Telefoninterview mit vorab Übersendung des Fragebogens durchgeführt. Der speziell für die Erhebung entwickelte Fragebogen untersucht die Themen Mitarbeiter, Klienten, Devices und Erregernachweise/MRE. Der Fragebogen wurde im Vorfeld postalisch verschickt, damit eine Vorbereitung der Daten in den jeweiligen Einrichtungen erfolgen kann. Die Abfrage erfolgte telefonisch, um mögliche Verständnisprobleme seitens der Befragten zu beseitigen sowie eine hohe Rücklaufquote zu erzielen. Neben der schriftlichen Befragung wurden in einer AKI gezielt Kontrollabstriche durchgeführt, um einen Nachweis über mögliche nosokomiale Infektionen zu erhalten. In die Erhebung gingen alle dem Gesundheitsamt Jena bekannten AKI des Stadtgebiets ein.
Ergebnisse:
Von insgesamt ... betreuten Klienten in fünf Wohngemeinshaften besitzen ... multiresistente Erreger (... MRSA, ... MRGN, ... VRE). Besonders multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) fallen durch ihre Häufigkeit auf (... von ...). Bei den Klienten haben ... Devices wie PEG, TK oder Sonstiges, was die tägliche Pflege zusätzlich beeinflusst. Ein Aufnahmescreening auf MRE findet in ... von ... Wohngemeinschaften statt. Die Qualifikationen des Personals reichen von Krankenschwestern bis hin zu Hilfskräften (% ... %). Die Ergebnisse werden erst ab 01.10.2018 zur Verfügung stehen.
Schlussfolgerungen:
Die hohe Rate an MRE zeigt, dass besonders in den außerklinischen Intensivpflege-Wohngemeinschaften ein Aufnahmescreening zum korrekten Hygienemanagement notwendig ist. Zum adäquaten Umgang mit den Klienten werden regelmäßige Hygieneschulungen des Personals sowie eine individuelle Risikoeinschätzung des Klienten erforderlich. Die Personal-Qualifikationen sollten an das Behandlungsspektrum der außerklinischen Intensivpflege angepasst werden. Eine gut gelebtes Hygieneregime sowie die Einhaltung der Fachempfehlungen und Gesetze verhindert die Übertragung von MRE. Um eine flächendeckende Umsetzung zu gewährleisten sollten die gesetzlichen Grundlagen aufeinander abgestimmt und vereinheitlicht werden.