Osteologie 2019; 28(01): 55
DOI: 10.1055/s-0039-1679987
Freie Vorträge Alterstraumatologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vergleichende Auswertung der durchgeführten DXA und qCT Messungen am St. Marien-Hospital im Jahr 2018

M Johnsen
1   St. Marien-Hospital Köln, Klinik für Geriatrie, Köln
,
RJ Schulz
1   St. Marien-Hospital Köln, Klinik für Geriatrie, Köln
,
M Buhr
2   St. Marien-Hospital Köln, Institut für Radiologie, Köln
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Publication History

Publication Date:
05 March 2019 (online)

 

Einleitung:

Die DVO Leitlinie empfiehlt zur Basisdiagnostik bei Verdacht auf Osteoporose die Durchführung einer Dual X-Ray Absoprtiometrie (DXA). Die Leitlinie weist darauf hin, dass mit anderen Verfahren, wie der quantitativen Computertomografie (qCT), erhobene T-Werte nicht vergleichbar sind, da Risikoabschätzung und therapeutische Wirksamkeit nicht übertragbar sind, wenngleich Daten vorliegen, die eine der DXA ebenbürtige Abschätzung des Frakturrisikos an LWS und Hüfte nahelegen. Nichts desto trotz wird im klinischen Alltag aus Gründen der besseren Verfügbarkeit oder aus praktischen Erwägungen bei der Durchführbarkeit nicht selten eine qCT durchgeführt. In unserem Zentrum sind historisch bedingt sowohl qCT als auch DXA verfügbar und sie werden gleichberechtigt eingesetzt.

Methode:

Retrospektive Auswertung der 2018 durchgeführten DXA Messungen und qCT Osteodensitometrien am St. Marien-Hospital Köln. Auswertung der Verteilung von Methoden-spezifischen T-Scores sowie Anzahl der nicht-auswertbaren DXA Messungen an LWS und Femur.

Ergebnisse:

Unsere Daten zeigen die Verteilung der T-Werte sowie eine Auswertung von praktischen Vor- und Nachteilen der beiden Verfahren im Alltag. In unserem Kollektiv findet sich ein hoher Anteil an DXA Untersuchungen, die wegen osteosynthetischer Eingriffe oder degenerativer Veränderungen besonders der LWS eingeschränkt oder gar nicht zu verwenden sind.

Diskussion:

Im alterstraumatologischen Patientenkollektiv ergeben sich wegen im Vorfeld stattgehabter osteosynthetischer Eingriffe und degenerativer Veränderungen häufig Schwierigkeiten bei der Auswertung der durch die Leitlinie empfohlenen DXA Messung. Es stellt sich die Frage, ob bei Hochbetagten die primäre Durchführung einer qCT Vorteile gegenüber der DXA Messung bietet.Hierzu wären jedoch zunächst prospektive Studien zur Aussage der qCT bezüglich der medikamentösen Risikoreduktion notwendig. Die DVO Leitlinie empfiehlt das qCT als primäre Methode zur Bestimmung eines T-Scores nur bei Patienten, bei denen davon auszugehen ist, dass weder die Messung an LWS noch an beiden Hüften aussagekräftig oder verwertbar ist.