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DOI: 10.1055/s-0039-1683518
Metabolisches Tumorvolumen als Prädiktor für das Therapieansprechen bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium des Hodgkin-Lymphoms
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)
Ziel/Aim:
18F-2-Fluoro-2-deoxy-D-glucose (18F-FDG)-Positronen-Emissions-Tomografie (PET)/Computertomografie (CT) ermöglicht die einfache Bestimmung des metabolischen Tumorvolumens (MTV) als möglichen Risikofaktor im Rahmen des initialen Stagings bei Patienten mit Hodgkin-Lymphom. Das Ziel dieser Arbeit war es die prädiktive und prognostische Aussagekraft unterschiedlich erhobener MTV mithilfe des Patientenkollektivs der HD18 Studie der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) zu untersuchen.
Methodik/Methods:
Im Rahmen der HD18 Studie der GHSG bekamen 310 Patienten initiale Stagings mittels 18F-FDG PET/CT, welche dem Referenzpanel zur Begutachtung und quantitativen Analyse vorlagen. Das MTV wurde anhand vier verschiedener Methoden bestimmt und durch Receiver operating characteristic (ROC) Analyse sein prädiktives Potential bezüglich eines Therapieansprechens in der PET nach zwei Zyklen Chemotherapie (PET-2) mit dosiseskaliertem Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin und Prednison (eBEACOPP) geprüft. Den prognostischen Wert des MTV hinsichtlich progressionsfreien Überlebens (PFS) und Gesamtüberlebens (OS) prüften wir mittels logistischer Regression.
Ergebnisse/Results:
Alle untersuchten Methoden zur Bestimmung des MTV hatten eine moderate und vergleichbare prädiktive Aussagekraft bezüglich des Therapieansprechens im PET-2 (Area under the curve = 0,62 – 0,63, P = 0,01 – 0,06). Bei keiner der Methoden zeigte die ROC Kurve ein bestimmtes Volumen als Cut-off an, sondern deutete eher auf eine weite Spanne möglicher Cut-offs. Letztendlich war keine der Methoden prognostisch für PFS (Hazard ratio 1,2 – 1,5, P = 0,15 – 0,52) oder OS (Hazard ratio 1,0 – 1,5, P = 0,95 – 0,27).
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Das initiale MTV ist unabhängig von der angewandten Methode ein prädiktiver Faktor für frühes Therapieansprechen auf eBEACOPP im PET-2. Ein prognostischer Nutzen in Hinblick auf PFS und OS konnte bei Patienten mit hocheffektiver, PET-adaptierter Therapiestrategie hingegen nicht nachgewiesen werden. Der Verzicht auf die PET-2 und auch auf die PET nach Abschluss der Chemotherapie zur möglichen Therapiedeeskalation ist daher keine Option.