Nuklearmedizin 2019; 58(02): 140
DOI: 10.1055/s-0039-1683575
Vorträge
PET: Prostata-Karzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Validierung der Roach-Formel mithilfe der PSMA-PET/CT Bildgebung bei 280 unbehandelten Patienten mit Prostatakarzinom

S Körber
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
G Stach
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
C Kratochwil
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
MF Haefner
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
H Rathke
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
T Holland-Letz
3   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abteilung für Biostatistik, Heidelberg
,
K Herfarth
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
J Debus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Heidelberg
,
U Haberkorn
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
,
FL Giesel
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Nuklearmedizin, Heidelberg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Für die Planung der Strahlentherapie ist die Roach-Formel ein sehr nützliches und einfaches Hilfsmittel zur Berechnung des Risikos von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit Prostatakrebs. Mehrere Studien deuten jedoch auf eine Überschätzung dieses mathematischen Ansatzes hin. Daher zielte die vorliegende Studie darauf ab, die Genauigkeit der Roach-Formel unter Verwendung von Prostata-spezifischem Membranantigen (PSMA) – Positronenemissionstomografie (PET)/Computertomografie (CT) – Daten zu bewerten.

Methodik/Methods:

Zwischen Juli 2011 und Juli 2018 wurde in der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg bei knapp 2500 Patienten eine PSMA-PET/CT-Bildgebung durchgeführt. 280 Patienten mit bisher unbehandeltem Prostatakarzinom und vorhandenen klinischen Daten wurden in diese Studie eingeschlossen. Das Risiko für Lymphknotenmetastasen wurde für alle Patienten unter Verwendung der Roach-Formel berechnet und die PSMA-Daten wurden hinsichtlich Lymphknotenmetastasen retrospektiv analysiert. Für die statistische Analyse wurde die binäre logistische Regression in verschiedenen Kombinationen von Prostata-spezifischem Antigen (PSA), In (PSA), Gleason-Score (GS) oder WHO-Klassifikation angewendet, um neue Berechnungsmethoden zu erhalten. Anschließend wurde ein Vergleich aller Formeln anhand von Receiver Operating Curves (ROC) durchgeführt.

Ergebnisse/Results:

Die meisten Lymphknotenmetastasen traten in den Nll. iliaci externi auf (28,95%). Bei Patienten mit einem höheren GS (> 7) bestand ein erhöhtes Risiko für präsakrale Metastasen oder eine Ausbreitung außerhalb des Beckens. Für die klassische Roach-Formel betrug die Fläche unter der Kurve (AUC) 0,781. Im Gegensatz dazu hatte die binäre logistische Regressionsformel mit ln (PSA) und GS eine AUC von 0,789.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die Roach-Formel kann immer noch für eine erste Einschätzung des Risikos von Lymphknotenmetastasen bei Patienten mit neu diagnostiziertem Prostatakrebs und geplanter, definitiver Radiotherapie verwendet werden.