Nuklearmedizin 2019; 58(02): 168-169
DOI: 10.1055/s-0039-1683663
Poster
Demenz und Neuroonkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tau PET/CT Bildgebung mit C-11-PBB3 in Patienten mit Verdacht auf neurodegenerative Erkrankungen des AD- und FTLD-Spektrums

Authors

  • G Winter

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
  • KP Bohn

    2   Köln
  • C von Arnim

    3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurologie, Ulm
  • M Otto

    3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurologie, Ulm
  • C Solbach

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
  • G Glatting

    4   Universitätsklinikum Ulm, Medizinische Strahlenphysik, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
  • V Prasad

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
  • D Polivka

    3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurologie, Ulm
  • S Straub

    3   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Neurologie, Ulm
  • MW Riepe

    5   Universität Ulm, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Ulm
  • H Braak

    6   Universität Ulm, Klinik für Neurologie, Klinische Neuroanatomie, Ulm
  • K Del Tredici

    6   Universität Ulm, Klinik für Neurologie, Klinische Neuroanatomie, Ulm
  • M Higuchi

    7   National Institutes for Quantum and Radiological Science and Technology, National Institute of Radiological Sciences, Chiba, Japan
  • A Ludolph

    8   Universität Ulm, Klinik für Neurologie, Ulm
  • AJ Beer

    1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Nuklearmedizin, Ulm
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. März 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Cerebrale Tau-Anreicherungen sind ein Kennzeichen vieler neurodegenerativer Erkrankungen. In den letzten Jahren wurden Tau-spezifische Radiotracer für die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) entwickelt. Wir haben retrospektiv erste klinische Erfahrungen mit dem Tau-spezifischen Tracer C-11-PPB3 in Patienten mit Verdacht auf Demenzerkrankungen aus dem AD- und FTLD Spektrum analysiert.

Methodik/Methods:

27 Patienten wurden mittels C-11-PPB3 PET/CT untersucht. Eine qualitative Auswertung der C-11-PBB3 Anreicherung erfolgte mit einer 4-Punkte-Skala (0 – 3, 0 keine Aufnahme – 3 deutliche Aufnahme). In 14 Fällen war ein C-11-PIB PET/CT, in 17 Fällen ein F-18-FDG PET/CT zur Korrelation vorhanden. Die finale Diagnose erfolgte auf Basis sämtlicher klinischer und bildgebender Daten sowie des Krankheitsverlaufes.

Ergebnisse/Results:

In 13 Patienten war keine oder nur eine schwache Anreicherung von C-11-PBB3 im PET/CT erkennbar (PBB3 negativ). Moderate bis deutliche Anreicherungen wurden in 14 Patienten beobachtet (PBB3 positiv). PBB3 reicherte sich am deutlichsten im Temporallappen (1,7 ± 0,9), gefolgt vom Okzipitallappen (1,4 ± 1,1) sowie Frontal- und Parietallappen (1,1 ± 1,1; 0,8 ± 0,8) an. Deutliche Anreicherungen zeigten sich immer in den Basalganglien (1,8 ± 0,4). Während alle PBB3 negativen Fälle auch PIB negativ waren, wurden für PBB3 positive Patienten sowohl PIB positive als auch PIB negative Resultate beobachtet. Pathologische Befunde im F-18-FDG PET zeigten keine direkte Korrelation zur PBB3 Aufnahme.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

In amyloidassoziierten neurodegenerativen Erkrankungen waren in der C-11-PBB3 PET/CT die intensivsten Anreicherungen erkennbar, mit einem typischen Muster korrespondierend zur Tau-Verteilung in den NFT-Stadien III-VI. Aufgrund der im allgemeinen aber nur moderaten Intensität der C-11-PBB3 Anreicherung ist der patientenindividuelle diagnostische Wert noch nicht abschließend beurteilbar.