Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0039-1683726
Mehrwert kombinierter schnittbildgebender Diagnostik bei der Detektion eines Hodgkin-Lymphom-Befalls des Waldeyer'schen Rachenrings
Publication History
Publication Date:
27 March 2019 (online)
Ziel/Aim:
Der Befall des Waldeyer'schen Rachenrings (WR) bei pädiatrischen Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom (PHL) basiert derzeit hauptsächlich auf einer HNO-ärztlichen Racheninspektion. Wir stellen die Hypothese auf, dass die Befunde einer alleinigen Racheninspektion unspezifisch sind, einer hohen Interobservervariabilität unterliegen und dass mit modernen schnittbildgebenden Verfahren die Genauigkeit des WR-Stagings verbessert werden kann.
Methodik/Methods:
1752 PHL-Pat., die in die EuroNet-PHL-C1-Studie eingeschlossen wurden, erhielten eine zentrale Referenzbegutachtung ihrer Bildgebung (PET, CT, MRI) zum initialen Staging und zur Responsekontrolle; diese Bilddatensätze standen für die Auswertung zur Verfügung. Bei 17 der 1752 Pat. war der WR – in der Regel basierend auf einer Racheninspektion – als befallen bewertet worden. Wir entwickelten einen bildgebungsbasierten Algorithmus (BBA), bestehend aus FDG-PET (Screening-Instrument) und MRT und/oder kontrastmittelgestützem CT (Spezifizierungsinstrument), mit dem wir den WR dieser Patienten retrospektiv neu bewerteten.
Ergebnisse/Results:
Unter Anwendung des BBA konnte lediglich bei 5 von 17 Pat. ein Befall des WR bestätigt werden. Hingegen war bei 5 von 17 Pat. ein retropharyngealer Lymphknoten die Ursache für eine Seitenasymmetrie des WR. Bei 7 der 17 Pat. ergaben sich weder in der metabolischen noch in der morphologischen Bildgebung Hinweise auf einen WR-Befall.
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Künftig sollte die Inspektion des WR bei PHL-Patienten durch Informationen aus der modernen Schnittbildgebung (PET und MRT/CT) unter Anwendung eines klar definierten BBA ergänzt werden, um eine höhere Genauigkeit des WR-Stagings zu erreichen. In der Folge könnte die Anzahl potentieller Bestrahlungsfelder auf den WR verringert werden.