Nervenheilkunde 2019; 38(05): 292-293
DOI: 10.1055/s-0039-1685052
Poster
Kongenitale und metabolische Myopathien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kongenitale zentronukleäre Myopathie und Epidermolysis bullosa aufgrund einer homozygoten Sequenzvariante c.8306C>G (p.Pro2769Arg) im Plectingen

E Ikenberg
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
,
P Reilich
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
,
S Krause
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
,
HH Goebel
2   Charité, Institut für Neuropathologie, Berlin, Deutschland
,
B Schoser
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
,
A Abicht
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
3   Medizinisch Genetisches Zentrum, München, Deutschland
,
MC Walter
1   Ludwig-Maximilians-Universität, Friedrich Baur Institut, München, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
06 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Wir berichten über einen türkischen Patienten mit kongenitaler zentronukleärer Myopathie (ZNM) mit Fasertypendysproportion, zentralen Kernen und Epidermolysis bullosa simplex (EBS) aufgrund einer neuartigen homozygoten Mutation im Plectingen (PLEC).

Methoden:

(Familien-)anamnese, klinische Untersuchung, Elektrophysiologie, Muskelbiopsie, Ganzkörper-MRT, Multigen-Panel kongenitale und distale Myopathien.

Ergebnisse:

Die Eltern des Patienten sind konsanguin. Ein rechtsseitiger Klumpfuß und muskuläre Hypotonie fielen direkt nach der Geburt auf, im Verlauf wurde eine EBS diagnostiziert. Die klinische Untersuchung im Alter von 25 Jahren zeigte einen hohen Gaumen, Kontrakturen, eine Skoliose, Scapula alata und eine Kachexie. Es bestand eine proximale und distale Tetraparese mit Rigid neck and spine. Die Serum-CK war auf 1500 U/ml erhöht, die Elektrophysiologie zeigte myopathische Veränderungen und ein Dekrement von 12%. Die Muskelbiopsie ergab eine Fasertypendysproportion und vermehrt zentrale Kerne. Molekulargenetisch zeigten sich 2 homozygote Varianten in PLEC: c.7506+5C>G und die vermutlich pathogene Variante c.8306C>G (p.Pro2769Arg), welche eine hochkonservierte Aminosäure betrifft.

Schlussfolgerung:

Eine kongenitale ZNM mit Merkmalen einer strukturellen Myopathie wurde bisher noch nicht im Zusammenhang mit EBS beschrieben. Unser Case Report liefert neue Einblicke in die Heterogenität von Genotyp/Phänotyp-Korrelationen bei kongenitalen Myopathien